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RWM-03-fabrique-nationale-fn-pistole-1910Pistolen in den Kalibern 7,65 mm Browning oder 9 mm kurz sind heute klassische Sammlerstücke für Einsteiger. Sie sind in großen Mengen zu günstigen Preisen auf dem Markt. Auch in Massen gefertigte Modelle haben bisweilen eine interessante Geschichte, wie wir anhand des Modells 1910 von FN zeigen.

Von Dr. Elmar Heinz

Den Terror der – vom SED-Staat unterstützen – Roten Armee-Fraktion (RAF) beantwortete die Bundesrepublik Deutschland Anfang der 1970er Jahre mit zwei Maßnahmen: einem neuen, schärferen Waffengesetz und der Modernisierung der Polizeiausrüstung. Das neue Waffengesetz hat das Morden der linksextremen Terroristen weder gebremst noch verhindert, zumal die einen Hang zu "full auto" und Sprengmitteln hatten, was eh nicht unter das zivile Waffengesetz fiel. Dagegen nahm sich die Bewaffnung der deutschen Polizeien völlig antiquiert aus. Die Pistolen im Kaliber 7,65 mm Browning oder 9 mm kurz kombinierten mit ihren Vollmantelgeschossen zu geringe Mannstopwirkung mit zu hoher Umfeldgefährdung. Verwahrt wurden Sie in Holstern, die stabil, aber umständlich zu öffnen waren – keine guten Ausgangsbedingungen für einen plötzlich eröffneten Schußwechsel mit Verbrechern. Durch die Neubewaffnung der Polizei wurden diese Kaliber und die zugehörigen Pistolen mit einem Schlag obsolet.

60 Jahre zuvor waren beide, der Terror und die 7,65 mm- und 9-mm-Pistolen, schon einmal in Verbindung gewesen. Damals nutzten Terroristen solche Waffen, die sie ....


Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 03 ab Seite 210

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RWM-03-fallschirmjägergewehr-42-neubau-dittrichSeit ihren Landungen auf dem Fort Eben Emael 1940 und der Insel Kreta 1941 hatten die deutschen Fallschirmjäger auf ein neues, automatisches Gewehr gedrungen. Bis die Waffe in die Serienfertigung ging, sollte es März 1945 werden.

Von Dr. Elmar Heinz

Der Kulmbacher Hersteller Sport-Systeme Dittrich liefert seit Mitte März 2011 seine Selbstladebüchse BD 42/II aus. Es handelt sich um einen halbautomatischen Neubau des Fallschirmjägergewehrs 42. Wir beschreiben den Neubau, das historische Konzept und gehen der Frage nach, „ob man sowas denn haben muß".

Das Konzept des Fallschirmjägergewehrs. Das FG 42 ist der Endpunkt der Infanteriewaffenentwicklung für die Deutsche Wehrmacht. Die Serienfertigung begann nach wiederholten Verzögerungen im März 1945. Im Gegensatz zu den kurzfristig entwickelten Waffen des Volkssturms wie dem Gerät Neumünster im Kaliber 9 mm×19 oder der Großfuß-MP in 7,92 mm×33 mit Schwadenbremse war dieses bei der Luftwaffe eingeführte Gewehr das Ergebnis einer lange laufenden Entwicklung, die bereits in den 1930er Jahren begonnen hatte.

Das Fallschirmjägergewehr war eine Mischung aus Selbstladebüchse und leichtem Maschinengewehr (lMG). Es konnte halbautomatisch feuernd ebenso eingesetzt werden wie der Karabiner 43. Das Kastenmagazin für 20 Patronen bot einen beachtlichen Munitionsvorrat. Mit dem Zweibein gab es dem Schützen die Möglichkeit, ruhiger zu zielen, auch wenn er damit weiter aus der Deckung kommen mußte. ....

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 03 auf den Seiten 206 bis 209. 

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Größere Mengen Mannlicher M. 95 sind heute auf dem Sammlermarkt. Sie werden als „Karabiner M. 1895" angeboten. Ein Großteil dieser ausgesprochen führigen Waffen weist aber nicht das typisch kurze Karabinervisier auf, sondern das lange Visier des Infanteriegewehrs. Was steckt dahinter?

Von Gerhard Ortmeier M.A. & Rupert Reisinger

Die Stunde des Mannlicher M. 1895 schlug während des Ersten Weltkrieges. Noch 1914 waren die Heere Österreich-Ungarns hauptsächlich mit den Mannlicher-Gewehren M.1890, M.1886/90 und M.1888/90 ins Feld gezogen. Wegen der herben Verluste im ersten Kriegsjahr wurde das modernere Muster 1895 jedoch rasch zum wichtigsten Gewehr der Streitkräfte Habsburgs. Wie vorgenannte Modelle war das M. 95 eine richtungsweisende Konstruktion Ferdinand von Mannlichers. Das vergleichsweise leichte, ausgewogene Geradezug-Repetiergewehr war am 22. November 1896 von Kaiser Franz Joseph offiziell als neues Infanteriegewehr normiert worden. Seine flächendeckende Einführung zog sich jedoch hin.

  

"Enfield" steht als Synonym für britische Infanteriegewehre wie Mauser für Deutschland. Der Begriff gilt von der Blütezeit des Imperiums über viele Jahrzehnte für verschiedene militärische Langwaffen, selbst bis in die heutige Zeit. Urahn ist das Infanteriegewehr Pattern 1853. Seine eigentliche Feuertaufe erlebte es nicht in Konflikten des Mutterlandes, sondern im amerikanischen Bürgerkrieg. Der Bedarf an diesem Modell war enorm. Nicht alle „Enfields„ stammten deshalb aus britischer Produktion.

Von Andreas Schwalm und Klaus Hofmann

Bilder: Uwe Feuerbach

Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden in Enfield Locks im Norden von London Waffenteile. 1851 wurde ein auf dem Minié-System basierendes Infanteriegewehr eingeführt. Bereits 1850 hatten Experimente mit kleineren Kalibern, verschiedenen Geschoßformen und Zugsystemen begonnen. Dazu gehörte auch ein elliptisches von Lancaster, das seiner Zeit weit voraus war. Die Versuche zogen sich bis 1853 hin.

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Die Patronen 8 mm×50 R und 8 mm×56 R sind als Ordonnanzpatrone aus Altbeständen kaum noch zu bekommen. Den letzten großen Posten hatte 2011 Transarms im Programm. Dennoch ist die Munitionsversorgung im Kaliber 8 mm×56 R gesichert. Wer die 8 mm×50 R schießen will, muß wiederladen.

Von Dr. Elmar Heinz

Altbestände an 8 mm×56 R stammten zumeist aus österreichischer oder reichsdeutscher Fertigung der Jahre 1937 und 1938 (Adler), aber auch aus Bulgarien (Löwe), seltener aus Ungarn (ML oder AH).

Kaliber gewechselt, der Rand blieb. Für das Kaliber 8 mm×56 R behielt man die Grundkonstruktion der 8 mm×50 R mit Rand bei. Dies war der Ladeweise mit Rahmen geschuldet. Man hätte die Waffen auch auf eine randlose Patrone einrichten können. Das wurde kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit dem Modell 14 im Kaliber 7 mm×57 und später beim jugoslawischen M. 95 M im Kaliber 7,92 mm×57 auch getan.

Als Modell 14 wurden – der besseren Verwirrung halber – übrigens auch Gewehre mit Mauser-Verschluß bezeichnet, die in Steyr für Südamerika gefertigt und 1914 in Beschlag genommen worden waren.

Bemaßung nach CIP. Beide Patronen sind durch die CIP normiert, wodurch beispielsweise die Geschoßdurchmesser vorgeschrieben sind. Die Zug- und Feldmaße wurden für die 8 mm×56 R beibehalten.Gewichtsreduzierung von 3,5 auf 3,4 kg.

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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 03 auf den Seiten 168 bis 169. 

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Im frühen 20. Jahrhundert befand sich China in Aufruhr. Der Bürgerkrieg brachte einen Bedarf an Waffen wie nie zuvor mit sich. Hier witterten Beístegui Hermanos und Astra-Unceta y Cía eine gute Gelegenheit und entwickelten Pistolen, die wie die ehrwürdige Mauser C 96 aussahen, um gegen diese anzutreten. Sie brachen so eine jahrelange Konkurrenz vom Zaun.

Von Leonardo M. Antaris

Übersetzung: Albrecht Simon

Für die spanischen Waffenhersteller waren die frühen 1920er Jahre hart. Nach dem Ersten Weltkrieg überschwemmten überzählige Waffen den Markt, die zu Preisen unter den Kosten für Neuproduktionen verkauft wurden. Außerdem gab es seit 1920 eine Regelung, nach der die Guardia Civil, die landesweite Polizeiorganisation, alle Verkäufe von Pistolen außer von Einzelladern im Kaliber .22 genehmigen mußte.

  


Habsburgs Streitkräfte werden in ihrem letzten Ringen 1914-1918 unweigerlich mit dem Muster 95 in Verbindung gebracht. Auch wenn die Akten zu dessen Einführung schon lange vor dem Krieg weitgehend skartiert, also vernichtet woren sind, läßt sich diese recht genau nachvollziehen.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

Während die Infanterie bereits die neuen Mannlicher-Gewehre M. 1886 und M 1888 erhielt, mußten die Kavallerie und andere Karabiner-Benutzer in Habsburgs Streitkräften zunächst noch mit dem einschüssigen, nicht mehr zeitgemäßen 11-mm-Karabiner Werndl M. 1873/77 vorlieb nehmen. Bereits bei der Erprobung des Musters 1888 wurden erste Versuche mit einem Repetier-Karabiner des Systems Mannlicher unternommen. Konstruktionsbedingt war dieser allerdings reichlich schwer. Das führte zur Ablehnung durch den k.u.k. General-Cavallerie-Inspektor. Schwächung des Laufes, Aushöhlung des Kolbens und Verwendung von leichterem Schaftholz führten nur zu einer unbedeutenden Gewichtsreduzierung von 3,5 auf 3,4 kg.

  

Die Niederlage gegen das imperiale Frankreich zwang Preußens Militär nach 1806 zu Reformen. Symbolisch für das neue Selbstbild steht der „Blücher„-Säbel M. 1811.

Von Christian Wagner M.A.

Die gesamte Entwicklungslinie der preußischen Säbel nach „Blücher-Art„ lässt sich auf die forcierte Waffenlieferung aus dem Vereinigten Königreich zurückführen. Die Niederlage der preußischen Armee bei Auerstedt und Jena im Jahr 1806 brachte hohe Verluste an Mensch und Material mit sich. Da die eigene Industrie das verlorene Material nicht ersetzen konnte, importierte man aus England das „light cavalry trooper´s sword 1796 pattern„, den Säbel M 1796. 1807 wurden über Kolberg 6000 Stück des englischen Modells geliefert. Die Festungsstadt Kolberg war zu dieser Zeit der letzte in preußischer Hand verbliebene Hochseehafen und bereits von den vorstoßenden französischen Truppen belagert. Das Freicorps des Oberst von Schill operierte damals im Raum Kolberg und erhielt als erste Einheit die neuen englischen Säbel. Es folgte die Ausrüstung des Pommerschen Husarenregiments Nr. 5, das unter Generalleutnant von Blücher in Stralsund lagerte.

  

General von Scharnhorst ordnete für den Sommer 1810 in Kolberg und Berlin ausgedehnte Versuche mit Vorderladerwaffen an. Er ließ unter anderem die Leistungen des neuen Gewehrmodells 1809 im Vergleich mit Musketen anderer europäischer Großmächte ermitteln. Wir zeigen, was dabei das preußische Modell 1809 leistete. Die Ergebnisse von damals haben wir mit zwei modernen Repliken überprüft.

Von Tim Engelhart

Preußen hatte 1792 Österreich in den Krieg gegen das revolutionäre Frankreich gedrängt, nach der von Goethe beschriebenen Schlammschlacht und der Kanonade von Valmy aber schnell die Lust am Beutezug verloren. Im Frieden von Basel zog es sich 1795 hinter eine Neutralitätslinie zurück. Über zehn Jahre wähnte es sich sicher, bis 1806 die Katastrophe von Auerstedt und Jena zum jähen Erwachen führte. Preußen war geschlagen, schrumpfte, mußte Besatzungstruppen hinnehmen und große Summen zahlen. Dann begann das Königreich mit einer Neubewaffnung seiner Armee.

  

Kriegstrophäen werden bisweilen vom Sieger weiter geführt. Ihre Geschichte bleibt ungeschrieben, wenn der Eigentümer nicht Stationen seines Werdegangs verewigt. Ein preußischer Pallasch erzählt eine solche Geschichte, die nach Nah- und Fernost führt.

Von Alfred Umhey

In der Sammlung des Musée Guerre et Paix in Novion-Porcien im französischen Departement Ardennen befindet sich ein preußischer Kavalleriesäbel M. 52. Die Waffe stammt urspünglich von den 10. Ulanen. Sie weist eine Anzahl von Besonderheiten auf, die einige Fragen aufwerfen. Die meisten lassen sich durch ausgiebige Recherche klären. Vielleicht gelingt es ja mit Ihrer Hilfe, einige der verbleibenden Rätsel zu lösen.