Erfolgreicher Übergang: M. 1886, 1888 & 1890
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Von Gerhard Ortmeier M.A. Ferdinand Mannlicher, der erst später zum Ritter von Mannlicher ernannt wurde, kam aus dem Eisenbahnwesen. Das war im 19. Jahrhundert eine der wichtigsten Zukunftsbranchen, der Hort der Hochtechnologie und der innovativsten Konstrukteure, wie es heute die Luft- und Raumfahrtindustrie sind. 1876 wurde auf der Weltausstellung in Philadelphia Mannlichers Interesse an moderner Waffentechnik geweckt. Schon am 14. Februar 1878 reichte er seine erste Patentschrift für ein Mehrlade-Repetiergewehr ein. Im selben Jahr wurde er von der damals schon bekannten Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft (ŒWG) in Steyr angestellt. 1880 konstruierte Mannlicher fünf Mehrladegewehre mit unterschiedlichen Verschlußsystemen. Diese wiesen zeitgemäß Vorder- oder Hinterschaft-Röhrenmagazine oder auch recht sperrige Ansteckmagazine auf. |
DHL: Kein internationaler Waffentransport ab 1. Juli 2011
Die DHL Vertriebs GmbH & Co. OHG ändert zum 1. Juli 2011 ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Danach soll der internationale Versand von "Paketen, die Waffen, Teile davon, Waffenimitate oder Munition enthalten" eingestellt werden.
Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit erhöhtem Arbeitsaufwand. Da einige der Staaten des Weltpostvertrags die Einfuhr dieser Güter verböten und einige Fluggesellschafte den Transport ablehnten, müsse man sonst jedes Paket überprüfen. Wenn DHL diese Änderung umsetzt, wird der Versand in einige Staaten unmöglich. Katja Triebel sieht dadurch eine Einschränkung des Universaldienstes, den DHL als Nachfolger des Staatsbetriebs Bundespost anbieten müsse. Dies sei ein "widerrechtlicher Eingriff in die Individualrechte". Legale Waffentransporte seien durch den Zoll oder mit Verbringungsgenehmigung EDV-erfaßt, sie seien also leicht zu erkennen.
Durch die DHL-Entscheidung könne nun in Länder, in die Fluggesellschaften per se keine Waffen transportierten, auch auf dem Postweg keine mehr versandt werden.
Frau Triebel sieht in dieser Entscheidung "den generellen Willen zum Exportverbot für den individuellen, legalen Waffenverkauf".
Frankonia: Preise für Ordonnanzgewehre gesenkt
Das Handelsunternehmen Frankonia senkt für einige Ordonnanzgewehre seine Preise. Die Waffen hatten wir bereits in RWM-Depesche 02 vorgestellt.
Die beiden chilenischen Repetierbüchsen Modell 1895 und 1912 im Kaliber 7x57 bietet Frankonia im Rahmen einer Aktion bis zum 30. Juni 2011 preiswerter an.
Das Modell 1895 wurde bei Loewe Berlin gefertigt. Der Verschluß ist eine Vorstufe des Mauser-98er-Systems. Die Waffen kosten in sehr gutem bis gutem Zustand 199 Euro statt 399 Euro.
Das Modell 1912 entstand bei der Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft in Steyr. Es hat den Verschluß Modell 98. Die Steyr-Gewehre waren wegen ihrer erstklassigen Verarbeitung bekannt. Sie kosten in sehr guten bis gutem Zustand 299 statt 399 Euro.
Beide Modelle sind zum gleichen Preis im Kaliber 7,62x51 (.308 Win.) erhältllich.
Im Marktplatz der RWM-Depesche 02 hatten wir diese Gewehre bereits als gut und günstig vorgestellt. Weitere Informationen zu Waffenexporten nach Chile werden Sie in RWM-Depesche 03 finden, die Ende Mai 2011 erscheinen wird.
Grüne: Kapitulation vor illegalen Waffen?
Der Bundesvorstand der Partei Bündnis 90 / die Grünen hat seinen Willen bekräftigt, im Fall einer Regierungsbeteiligung den Kreis der legalen Waffenbesitzer einzuschränken und die verbliebenen stärker kontrollieren zu wollen.
Gegen illegalen Waffenbesitz sieht die Partei offenbar die Registrierung des legalen Bestands als wirksames Mittel.
In einem Schreiben des Bundesvorstandes der Partei vom 15. März 2011, das der RWM-Depesche vorliegt, wiederholt eine Dame in Vertretung Cem Özdemirs die bekannten Forderungen der Grünen nach einer Verschärfung des Waffengesetzes. Die Verfasserin stellt in Frage, ob Sportschützen das Recht hätten, Waffen und Munition "in der Wohnung zu lagern". Weiter heißt es in diesem Schreiben, daß eine Abgrenzung von legalen und illegalen Waffen nicht einfach möglich sei. "Viele" Waffen im illegalen Handel seien aus legalem Besitz entwendet worden.
In dem Schreiben wird darauf verwiesen, daß die Partei "eine schärfere Gangart gegen das öffentliche Tragen von Messern" eingefordert habe und "die Herausforderung der Kontrolle von illegalen Waffen" verstünde: "Da es kaum Möglichkeiten gibt, illegale Waffen aus dem Verkehr zu ziehen (ausgenommen durch Stichproben oder sonstige Zufälle), führt der Weg über legale Waffenbesitzer und somit das Waffenregister".
Das nationale Waffenregister soll Ende Dezember 2012 funktionieren. Es erfaßt lediglich den legalen, registrierten Waffenbestand in der Bundesrepublik Deutschland. In dem oben zitierten Schreiben ist von 20 Millionen illegalen Waffen im Land die Rede.
Abo-Nutzen: IWA 2011 Messerundgang
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Die Fachmesse IWA & Outdoor Classics 2011 setzte nach Angaben des Veranstalters neue Bestmarken.Vom 11. bis 14. März 2011 zeigten in Nürnberg 1.166 Aussteller in sieben Messehallen ihre Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Jagd- und Sportwaffen, Bekeidung und "Law Enforcement". |
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RWM 02: 1870/71 - Frankreich rüstet mit US-Waffen auf
Nach der Schlacht von Sedan war die militärische Situation für die neue Regierung der nationalen Verteidigung – „Défense Nationale" – katastrophal. Schnell mußte sie die Waffenverluste ausgleichen. Große Mengen kaufte sie in Nordamerika ein.
Von Andreas Schwalm
Der Verlust an Gewehren und Karabinern bewegte sich in einer Größenordnung von rund einer Million Waffen, die der Regierung fehlten. Nicht nur die verlust-reichen Schlachten des Jahres 1870 waren dafür verantwortlich, sondern auch die von deutschen Truppen übernommenen Arsenale, Festungen und Werkstätten in den besetzten Gebieten wie Metz, Straßburg oder Mutzig. Es mangelte aber auch an Seitengewehren und anderen Blankwaffen. In der Hand des Feindes befand sich auch die elsässische Blankwaffenmanufaktur von Klingenthal.
Bereits bei Kriegsausbruch reichten die vorhandenen Blankwaffen einschließlich Seitengewehren gerade so aus. Viele Offiziere waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, so daß auch Pistolen und Revolver Mangelware waren. Noch vorhandene Bestände verteilten sich im noch unbesetzten Gebiet, erschwert durch die noch nicht gesicherte Autorität der neuen Regierung. Bonapartistische, königstreue und republikanische Strömungen hatten sich gebildet. Viele Militärs hielten Mobilgarden und Franctireurs für undiszipliniert und wenig vertrauenswürdig. Es mangelte somit an allem zur Ausrüstung der „levée en masse„, der von der Regierung ausgehobenen 600 000 Mann zwischen 21 und 40 Jahren.
Die neue Regierung organisierte zunächst die Herstellung in den unbesetzten Gebieten durch staatliche und private Einrichtungen. Chassepot-Gewehre wurden in Bayonne mit ausgelagerten Maschinen von Chatellerault, in St Etienne, Tulle sowie den Marinearsenalen in Brest, Rochefort und Toulon hergestellt. Die Regierung setzte ferner eine beim Bauministerium angesiedelte „Commission d´Armement„ ein, die unter anderem mit der Beschaffung von Waffen im Ausland beauftragt wurde. Bald wurden Agenten nach Großbritannien, Österreich, Schweiz, Italien und die Vereinigten Staaten von Amerika entsandt. Insbesondere letztere verfügten über eine hochmoderne, leistungsfähige Waffenindustrie und eine große Menge an überflüssigen Militärwaffen aus dem erst fünf Jahre zurückliegenden amerikanischen Bürgerkrieg.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 96 bis 99.
Die RWM-Depesche 02 können Sie im RWM-Kiosk online durchblättern und bestellen. |
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RWM 02: Marktplatz - Mauser-Gewehre aus Chile
Export-Mauser im Angebot. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts dominierten Mauser-Gewehre den südamerikanischen Militärmarkt. Nun bieten die Firma Frankonia und auch kleinere Händler die Mauser- Gewehre M 1895 und M 1912 im bekannten Kaliber 7 mmx57 in erfreulichem Zustand und zu annehmbaren Preisen an. Mit Blick auf den Waffensammler und Ordonnanzwaffenschützen befaßt sich die RWM-Depesche mit diesen klassischen Waffenmodellen in chilenischen Diensten.
Von Gerhard Ortmeier M.A.
Chiles Militär war schon immer als äußerst innovativ und schlagkräftig bekannt. Nicht zuletzt die Lieferung des deutschen Panzers Leopard II an das südamerikanische Land zeigt dies. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts besaßen die chilenischen Streitkräfte in Lateinamerika Vorbildcharakter. Noch im siegreichen Salpeterkrieg von 1878 bis 1883 gegen Bolivien und Peru war das chilenische Heer hauptsächlich mit französischen Waffen bewaffnet gewesen. Als Gewehre dominierten Gras M 1874 und Kropatschek M 1878. Auch die Uniformierung war eindeutig französisch inspiriert. Doch der Erfolg des preußisch-deutschen Militärs im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 bewegte ein Umdenken vom französischen Vorbild weg.
1885 kam der preußische Hauptmann Emil Körner Klenze nach Chile. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 138 bis 139.
Die RWM-Depesche 02 können Sie im RWM-Kiosk online durchblättern und bestellen. |
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RWM 02: Mauser-Armeepistole 1912/14 mit Klappenverschluß
Armeepistole 1912/14: Mausers große Klappe. Die Idee, eine Waffenfamilie um ein Verschlußsystem herum zu bauen, ist in Oberndorf am Neckar mit Heckler & Koch, G 3, MP 5 und P9S verbunden. Doch die Idee ist 100 Jahre älter. Paul von Mauser baute Pistolen um seinen Stützklappenverschluß.
Von Dr. Elmar Heinz
Das Konzept einer Waffenfamilie ist eigentlich schlüssig. Dies gilt besonders, wenn man als Großkunden das Militär ins Auge faßt. Ein bewährtes Verschlußsystem kann in verschiedenen Waffentypen eingebaut werden. Dies vereinfacht nicht zuletzt die Ausbildung des Soldaten.
Die oben genannten Waffenmodelle von Heckler & Koch gruppieren sich um einen beweglich abgestützten Rollenverschluß, also eine kraftschlüssige Verriegelung. Die durch Rollen verzögerte Entriegelung mit zwei unterschiedlich schweren Verschlußteilen stammt aus der Mauser-Forschungsanstalt.
Die hier vorzustellende „Armeepistole" ist ebenfalls Ergebnis von Mauser-Forschungen, wenn auch 30 Jahre älter. Sie verriegelt mit einem Stützklappenverschluß. Diese Konstruktion basiert auf einer formschlüssigen Konstruktion, ist aber kraftschlüssig ausgeführt.
Die Selbstladebüchse C. 06/08. Nach diversen Drehkopfverschlüssen konstruierte Mauser 1906 einen Klappenverschluß. „Ein einfacherer Verschluß kann wohl kaum mehr gebaut werden", befanden Mausers Patentanwalt 1908 und die Mauser Firmenchronik 1938. Die Grundlage ist im „Prinzipienpatent" DRP 199544 vom 25. Oktober 1906 festgehalten.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 122 bis 125.
Die RWM-Depesche 02 können Sie im RWM-Kiosk online durchblättern und bestellen. |
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RWM 02: Steinschloß - Hilfe bei der Kaufentscheidung
Augen auf beim Steinschloßkauf. Steinschloßwaffen sportlich zu schießen ist einfacher, als man denkt. Wer beim Kauf seiner Waffe und des Zubehörs weiß, worauf er achten muß, kann auf dem Schießstand gleich loslegen. Was beim Kauf unter anderem zu beachten ist, lesen Sie in dem folgenden Beitrag.
Von Tim Engelhart
Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Steinschloßwaffe zuzulegen, mit der auch gute Schießergebnisse zu erzielen sind, der sollte einige grundlegende Dinge beim Kauf beachten. Das Steinschloß dominierte als Anzündsystem über 250 Jahre unangefochten und zuverlässig die Waffentechnik im zivilen und militärischen Bereich. Das ausgeklügelte Anzündsystem war derart beliebt, daß es bis in die 1850er Jahre noch weit verbreitet war. Zu dieser Zeit hatten sich bereits Perkussionswaffen etablieren können.
Wesentliche Komponenten. Grundsätzlich bestehen Steinschloßwaffen aus vier Komponenten:
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 106 bis 107.
Die RWM-Depesche 02 können Sie im RWM-Kiosk online durchblättern und bestellen. |
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RWM 02: Edward Lindner baut Vorderlader zu Hinterladern um
Von Amoskeag nach Amberg – Edward Lindner. Der Deutsch-Amerikaner Edward Lindner baute einen Verschluß, mit dem Vorderlader leicht zu Hinterladern umgebaut werden konnten. Die Brauchbarkeit des Umbaus wurde aber von den US-Abnahmebehörden bezweifelt. Lindner reiste bis nach Hannover, Österreich und schließlich Bayern. Auch hier hinterließ er Spuren.
Von Andreas Schwalm und Klaus Hofmann
Hamburger Einreisedokumente weisen nach, daß Lindner 1819 in Löwenberg (Brandenburg) geboren worden war und nach seiner Auswanderung in den 1850er Jahren in die Vereinigten Staaten von Amerika als Maschinist in New York gearbeitet hatte. Er war Inhaber zahlreicher Patente über Waffen-, Munitions- und Geschützkonstruktionen, die sich im wesentlichen mit dem Hinterladeprinzip beschäftigten. Hier soll uns besonders sein US-Patent Nr. 23378 vom 29. März 1859 beschäftigen.
Lindner verbessert den Hall-Verschluß. Schon 1856 entwickelte Lindner, seiner Zeit weit voraus, ein automatisch-mechanisches Verschlußöffnungssystem für die bei der US-Armee gebräuchlichen Hall-Hinterladegewehre und -karabiner,
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 108 bis 115.
Die RWM-Depesche 02 können Sie im RWM-Kiosk online durchblättern und bestellen. |
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