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RWM 09_636Die Korrespondenz zwischen General Yorck und dem Marquis Paulucci bereitete Ende 1812 der Konvention von Tauroggen den Weg. Preußen wechselte damit die Seiten und befreite sich von Frankreichs Vorherrschaft.

Von Michael Fröhlich

Die Konvention von Tauroggen wurde am 30. Dezember 1812 zwischen dem preußischen Vertreter General Yorck und seinem russischen Pendant General Diebitsch geschlossen. Im Urteil vieler Historiker und Zeitgenossen stellt sie den Beginn der Befreiungskriege gegen Napoleon dar. Viel ist über die Konvention geschrieben worden, insbesondere über den eigentlichen Abschluß und über ihre Folgen. Doch betrachtet man das Zustandekommen der Konvention näher, so geht jener kühnen Aktion des Generals Yorck ein diplomatisches Meisterstück voran, das schließlich in der Konvention von Tauroggen gipfelte. 

 

RWM 09_588Die Niederlage von Stalingrad wird auch auf die mangelhafte Versorgung der 6. Armee aus der Luft zurückgeführt. Lesen Sie, welche Erfahrungen man mit solchen Einsätzen gemacht hatte, wie groß der Bedarf war und welche Kräfte zum Lufttransport im Spätjahr 1942 zur Verfügung standen.

Von Dr. Klaus-Jürgen Bremm

Herbe militärische Rückschläge der Deutschen Wehrmacht überschatteten die Feiern zum zehnten Jahrestag der nationalsozialistischen Machtergreifung am 30. Januar 1943. In Nordafrika hatte die Niederlage von Alamein den fluchtartigen Rückzug von Rommels Truppen nach Tunis ausgelöst, während die Landung der Angloamerikaner in Algerien die Achsenmächte erstmals mit dem Potential der amerikanischen Weltmacht konfrontierte. Demgegenüber aber wirkte die Agonie der 6. Armee in Stalingrad bereits wie ein Fanal des Unterganges. Für die lethargisch in den Ruinen und Kellern der einstigen Wolgametropole hausenden Soldaten mußte es wie eine Verhöhnung klingen, als ausgerechnet Reichsmarschall Hermann Göring aus dem fernen Berlin das Wort an sie richtete und mit hohlem Pathos ihr angebliches Opfer mit dem Untergang der antiken Spartaner an den Thermophylen verglich.

RWM 09_582Gemeinsame Interessen verbanden die Sowjetunion mit dem Deutschen Reich. Die Teilung Polens glich für sie 1939 die Geländeverluste von 1920 aus. Das Reich wiederum konnte nur mit den sowjetischen Rohstofflieferungen Krieg gegen Frankreich und England führen. Umso widersinniger schien der Gedanke, daß Deutschland die Sowjetunion angreifen könne. Das Undenkbare wurde dennoch Ereignis.

von Dr. Elmar Heinz

Bahnhof Bad Reichenhall, 29. Juni 1940. Seit Tagen steht hier ein Sonderzug. Es ist der „Atlas“ der Abteilung L des Wehrmachtsführungsstabes. Vier Offiziere warten hier auf Ihren Vorgesetzten, den frisch beförderten General der Artillerie Jodl. Dieser wird ihnen mit knappen Worten den Entschluß mitteilen, den der Oberbefehlshaber der Wehrmacht zuvor getroffen hat: den Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941. Dieser sollte nicht nur dazu beitragen, „die Gefahr des Bolschewismus ein für alle mal auszuschalten“, wie der Augenzeuge Walter Warlimont später notierte. Er sollte zugleich bewirken, daß die Wehrmacht einen toten Punkt in der Kriegführung überwinden und die Initiative weiter nutzen konnte.

RWM 08 530Der revolutionäre „Sieg“ von Valmy berauschte die Revolutionäre. Er brachte kein schnelles Kriegsende. Im beständigen Angriff erschöpfte sich Frankreich und riß die alte Ordnung des Reiches mit sich.

Von Dr. Elmar Heinz

Nichts hatte sich durch diesen mißglückten Marsch auf Paris zum Besseren gewendet. In Paris eskalierte die Lage gerade durch diese Einmischung fremder Mächte. Ludwig XVI. entglitt das letze Quentchen Autorität. Kurz nachdem er das Vaterland für in Gefahr erklärt hatte, wurde er verhaftet. Am 21. Januar 1793 rollte schließlich sein Kopf in den Sand der Place de la Révolution.

Die Emigranten hatten ihre Rolle bereits 1972/93 ausgespielt. Nach dem Versiegen der Finanzen sammelten sie sich an nachgeordneten Orten. Die so stolzen Emigrantenarmeen Condé und Rohan waren bedeutungslos. Am Ende machten im Reich marodierende Freikorps wie das des Monsieur Moyeux in Miltenberg von sich reden, gegen die die Reichsstände mit regulären Truppen vorgehen mußten. Im Vokabular, das 150 Jahre später gebräuchlich war, hätte man wohl vom Bandenkampf deutscher Polizeitruppen gegen marodierende exilfranzösische Truppen im Hinterland gesprochen.

Preußen zieht sich unfein aus der Affaire. Berlins Hoffnung auf Prestige- und Landgewinn hatte sich 1792 zerschlagen. König Friedrich Wilhelm II. beschränkte sich 1792/93 darauf, die ...

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RWM 08 520Frankreich war nach 1789 ein gespaltenes Land: Königstreue und Republikaner rangen um die Macht. Der Konflikt erhielt internationale Bedeutung. Eine Koalition versuchte, die Rechte des Königs durchzusetzen – der preußische Marsch auf Paris endete in Valmy.

Von Dr. Elmar Heinz

Veränderungen in Staatswesen sind besonders dann möglich, wenn sich diese in fortgesetzten Krisen befinden. Die heute aktuelle Erkenntnis ist alt. Sie trifft auch auf Frankreich zu, das ab 1789 schrittweise und unaufhaltsam von einer finanziellen in eine politische Krise rutschte und dann eine Revolution durchmachte, die das Land über ein Jahrzehnt fortgesetzten Veränderungen aussetzte. Über die absolute und konstitutionelle Monarchie kam es in den zweifelhaften Genuß des „terreur“, des Tugendterrors Weniger, der Herrschaft des Direktoriums, eines erneuten Staatsstreichs und eines Volkstribuns, der sich schließlich anschickte, das Land mit einer neuen Monarchie zu beglücken.

Besonders die Jahre zwischen 1789 und 1792 sind hier von Interesse: der absolute Monarch gab unter dem Druck der Massen Teile seiner Machtbefugnisse ab. Statt zu versöhnen spaltete er das Land damit, rettete nichts und stieg am Ende doch auf das Schafott. Drei Gruppen lassen sich im Kampf um die Macht unterscheiden:

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RWM 08 516Daß es neben den „langen Kerls“ Friedrichs II. von Preußen im deutschprachigen Raum noch andere Armeen gegeben hat, gerät angesichts der preußenzentrierten Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts oft in Vergessenheit. Wir zeigen, wer wann aus welchem Grund zu den Waffen greifen durfte
oder mußte.

Von Dr. Elmar Heinz

Das Urteil war vernichtend: „Die bey einem Reichs-Krieg und einer Reichs-Armee sich äußernden Gebrechen seynd so groß, auch vil und mancherley, daß man, so lange das Teutsche Reich in seiner jetzigen Verfassung bleibt, demselben auf ewig verbieten sollte, keinen (sic!) Reichskrieg zu führen, so lange es nur immer möglich ist“. Das Urteil stammt aus „Mosers Neues Teutsches Staatsrecht“ (Band 4/2, S. 810) aus dem Jahr 1773.

Diese knorrigen Worte umreißen, in welcher Lage sich das Heilige Römische Reich deutscher Nation befand, als die französische Revolution 1789 ausbrach: Es war „bedingt abwehrbereit“, sprich wehrlos. Dabei sind zwei Dinge von Interesse: Wie die Kriegsverfassung des Reiches und seiner Stände wirklich aussah, zudem aber auch, wie sich das Heerwesen Frankreichs durch die Revolution in den Monaten seit Juli 1789 dramatisch verändert hatte.

Modern: Parlamentsarmee. Daß das 18. Jahrhundert eine Zeit voraufgeklärter Dunkelheit war, stimmt so nicht. Mit dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation bestand bereits eine Rechtsordnung mit Gewaltenteilung. Der Reichstag in Regensburg ...

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RWM 08 562Nach dem Waffenstillstand mit der Sowjetunion gab Finnland das Schnellboot 117 im September 1944 an die deutsche Kriegsmarine zurück. Das erhalten gebliebene Logbuch zeigt, welch bewegte Tage die Besatzung bis zum Waffenstillstand im Mai 1945 erlebte.

Von Dr. Elmar Heinz und Alexander von Renz

„Wasserbomben fallen, Lichter gehen aus, Sicherungen knallen, Maschinen setzen aus ...“. Diese auf die Melodie von "Lilli Marleen" zu singenden Zeilen eines Propagandaliedes suggeriert Leichtigkeit und Schneid, mit der die U-Boote der Kriegsmarine gegen England fuhren. Die Naherfahrung des Todes in Form von Bomben, die über Wasser wenige Meter neben dem eigenen Boot detonierten, notierte im März 1945 der Kommandant des Schnellboots 177 wiederholt ins Logbuch.

Zwei Logbücher dieses Bootes sind überliefert. Sie befanden sich mit einigen persönlichen Papieren im Nachlaß des letzten Kommandanten, Hans-Viktor Howaldt. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Einsätze vom 4. September 1944 bis zum 30. April 1945 minutiös nachvollziehen.

Auftrag von Schnellbooten. Nach dem Verlust der meisten großen schwimmenden Einheiten ...

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Das Jahr 1789 wird als Wendepunkt wahrgenommen – es war der Endpunkt einer Entwicklung, die sich in Frankreich über mehrere Jahrzehnte hingezogen hatte. Dabei ging es in erster Linie um Geopolitik. Ideen und Ideologien folgten den politischen Machthverältnissen und bewirkten schließlich, daß ein schwacher französischer König mehr gab, als von ihm verlangt wurde.

Von Dr. Josef Johannes Schmid

Es war eine verrückte Zeit – in jeglicher Hinsicht. Dieser einfachen und vielleicht ein bißchen banalen Beobachtung kann sich kein unvoreingenommener Betrachter des Vierteljahrhunderts von 1770 bis 1795 erwehren. Die größte, reichste und bestverfaßte europäische Monarchie, die sich auf eine Tradition von über 1200 Jahren berufen konnte, verfiel innerhalb von nur drei Jahren. Kurz zuvor hatte sie sich noch für die Rechte jener revolutionären Kreise in Übersee eingesetzt, deren internationale Kontakte bald ihren eigenen Fall beschleunigen sollten. Dann traten Ideen und Grundsätze, welche schon einige Zeit in Zirkeln, Logen und Salons en vogue gewesen, jedoch im völligen Gegensatz zur monarchischen Konstitution gestanden waren, ihren Siegeszug an.

Unterstützt und befördert wurden sie durch einen in größenwahnsinnig-ideologischer Weise dem alten Europa erklärten Krieg, mit dem das revolutionäre Frankreich ab 1792 den Kontinent überzog und der – in wechselnden Konstellationen und in politisch unterschiedlicher Gestalt, lediglich durch die kurze Pause des Friedens von Amiens (1802-1803) unterbrochen – bis 1815 andauern sollte.

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544 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, SW-Druck. Wien 2012. Format: 22,5 × 28,5 cm. ISBN 978-3-902526-57-1 Preis: 89,90 €

Habsburgs Glanz und Glorie – Prunk und Pracht einer vergangenen Epoche, diese Begriffe mögen einem in den Sinn kommen, wenn von den kaiserlichen und königlichen Garden am Hofe Kaiser Franz Josephs die Rede ist. Im Gegensatz zu anderen Staaten hatte das Heer der Donaumonarchie keine Garde-Regimenter im Sinne von Eliteformationen, wohl aber verfügte der k.u.k. Hof in Wien über mehrere Garden, die dem Schutz des Monarchen, vor allem aber der kaiserlichen Prachtentfaltung dienten.

Für jede dieser sechs Formationen – k.u.k. Arcierenleibgarde, ungarische Leibgarde, Trabantenleibgarde, ungarische Trabantenleibgarde, Leibgarde-Reitereskadron, Leibgarde-Infanteriekompanie – gab es naturgemäß eine ausführliche Adjustierungsvorschrift, die jedes Detail der oft prachtvollen Uniformen genau regelte.

 

 

Das Bayerische Armeemuseum wird im Oktober 2012 die 160 Fahnen der Bayerischen Armee zur Restaurierung abhängen. Die Fahnen werden voraussichtlich ab 2015/16 in der dann neugestalteten Dauerausstellung zu sehen sein.