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Die Selbstladebüchse M-14 ist seit über 50 Jahren bei den US-Streitkräften im Einsatz. Das Militär nutzt sie mit moderner Schäftung in Afghanistan. Im klassischen Gewand und ziviler Ausführung ist sie für Sportschützen und Sammler jetzt ebenfalls zu haben.

Von Dr. Elmar Heinz

Die LDT-M-14z ist eine formschlüssig verriegelnde Selbstladebüchse mit Gasantrieb. Die Verriegelung besorgt ein Drehverschluß, der sich vorne beim Patronenlager mit zwei Flächen im Gehäuse abstützt. Den Antrieb des Systems besorgt Gas, das 35 cm vom Hülsenhals entfernt aus dem Lauf abgenommen wird. Es wirkt auf eine Schubstange, die zunächst parallel unter dem Lauf läuft. Sie tritt dann in Schußrichtung rechts aus dem Schaft und endet hinten in einem Spannschieber, in dessen Grundplatte die Steuerkurve für den Verschluß liegt. Bewegt sich die Schubstange nach hinten, läuft die Steuernase des Verschlusses zunächst in der Nut waagerecht, der Verschluß bleibt verriegelt. Erst wenn das Geschoß den Lauf verlassen hat und der Gasdruck dementsprechend auf ein ungefährliches Niveau abgesunken ist, hebt die Steuerschräge den Verschluß aus der verriegelten Stellung und führt ihn dann mit sich nach hinten. Mit Federkraft werden die beiden Teile dann wieder nach vorne geführt. Der Verschluß schiebt eine neue Patrone ins Lager und wird von der Schubstange in die verriegelte Stellung gezwungen.

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Neu in unserem Angebot:

Wirtgen, Arnold: Die preußischen Handfeuerwaffen. Modelle, Manufakturen, Gewehrfabriken 1814-1856. Steinschloß- und Perkussionswaffen (Wehrtechnik und wissenschaftliche Waffenkunde, Band 16).

348 Seiten, über 550 Farbbilder und SW-Fotos, gebunden, Format: Höhe 27,5 x Breite 22 cm Preis: 49,00 Euro

Klicken Sie einfach auf den Buchtitel, um in den RWM-Kiosk zu gelangen.


Beeinflussen Antidepresiva das Verhalten derart, daß es zu Aggressionen kommen kann? Diese Frage wird im Augenblick verstärkt gestellt. Im Prozeß um eine tödliche Messerstecherei ist sie von Bedeutung.

In Wiesbaden wird derzeit ein Fall verhandelt, in dem ein 32 Jahre alter Mann einen Nachbarn erstochen haben soll. Nachdem eine Einparkkarambolage bereits von der Polizei aufgenommen worden war, soll der Mann den Vater der Nachbarsfamilie getötet haben. Der Verteidiger des Angeklagten führt zu dessen Entlastung an, sein Mandant nehme seit Jahren Antidepressiva ein.

Der Wiesbadener Kurier berichtet in seiner Druckausgabe vom 10. April 2013 über den Prozeß.

Ein vom Gericht  zugezogener Gutacher sah keinen Zusammenhang zwischen Psychopharmaka und der Aggressivität des mutmaßlichen Täters, erwähnte aber, daß "die Hersteller" auf Beipackzetteln inzwischen von "gelegentlichem aggressiven Verhalten" sprächen. Ein weiterer Gutacher schloß eine "Antriebssteuerung durch die Medikamente" (Kurier) nicht aus.

Der Ausgang dieses Verfahrens kann auch für die Bewertung von Morden mit Schußwaffen, die in den Medien oft "Amokläufe" genannt werden, von Bedeutung sein. Hier wurde in der Vergangenheit meist nur das Tatmittel Waffe in den Mittelpunkt gestellt, ohne den Auslöser für die Tat zu benennen.


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Die Reichswehr führte mit dem MG 13 eine Konstruktion mit Schleuderhebel ein. Wir zeigen, wozu der notwendig war.

Von Peter Dannecker

Das Maschinengewehr des Sir Hiram Maxim bestimmte unter anderem als MG 08 das Kriegsbild des Ersten Weltkrieges. Die sperrige Konstruktion von Verschluß und Zuführeinrichtung rief nach diesem Krieg Konstrukeure auf den Plan, die bessere Systeme entwarfen. Herausgegriffen wird hier als Beispiel das Schwenkriegelsystem. Das hatte der aus Mainz stammende Ferdinand Ritter von Mannlicher für ein 1896er-Selbstladepistolenmodell entwickelt. Der Konstrukteur Louis Schmeisser (1848-1917) verwendete es weiter. Er arbeitete für die Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik, Abteilung Sömmerda. Louis Schmeisser hatte im Jahr 1912 das MG Dreyse konstruiert. Dieses führt die Patronen wie beim MG 08 von Maxim wieder mit Stoffgurt zu. Aus diesem mußten die Patronen ungünstigerweise herausgezogen werden, um dann wieder nach vorne Richtung Patronenlager gestoßen zu werden. Die Waffe hatte einen weiteren Nachteil. Ähnlich wie beim MG 08 saß hinten am Lauf eine Verlängerung, an der der formschlüssig verriegelnde Schwenkriegel drehbar außermittig angelenkt ist.

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„Die Chefs, Obristen oder Commandeurs der Regimenter sollen in waehrenden Hand-Griffen und Chargirung, auch bey dem Ab-Marche der Regimenter, das Esponton in der Hand haben“ – so das Reglement von 1743.

Von Eugen A. Lisewski M.A.

Die Bewaffnung der friederizianischen Infanterie mit Blankwaffen ist in der zeitgenössischen Literatur gut belegt: „Als Seitengewehr führten die Musketiere einen kurzen Säbel; Die Unterofficiere führten nebst dem Säbel noch Partisanen; welche 16 Fuß lang waren, und die Subalternofficiere neben dem Degen noch Espontons, welche eine Länge von 13-14 Fuß hatten, die Stabsofficiere hingegen bedienten sich gleich den Reiterofficieren nur des Degens“. So beschreibt der bayerische Generalleutnant und Militärhistoriker Johann Ritter von Heilmann (1825-1888) die Blankwaffen der friederizianischen Armee.

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Die meisten spanischen Waffenschmiede ahmten ganz bewußt gebrauchstüchtige und bekannte Waffen aus anderen Ländern nach. Sie kopierten Entwürfe von Browning, Mauser und Walther. Die vorgestellte Waffe baut auf einem Vorbild von Ferdinand Mannlicher auf, wobei die spanischen Konstrukteure sie vereinfachten und eigene Ideen einbrachten.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

Im Jahre 1905 hatte Bonifacio Echeverría Orbea sich mit seinem Vater José Cruz zusammengetan, um eine Firma zu gründen. Beide stammten aus einer alten baskischen Büchsenmacherfamilie. Was lag näher, als in der berühmten Waffenstadt Eibar Feuerwaffen herzustellen. Die neu gegründete Firma ließ sich den Markennamen „Star“ durch Eintrag ins Amtsblatt schützen. Als der Vater ein Jahr später verstarb, trat sein weiterer Sohn, Julián Echeverría Orbea, in das Unternehmen ein. Darauf wurde die Firma in Bonifacio y Julián Echeverría umbenannt. Schon 1910 verließ Bonifacio den Betrieb. Der enge Kontakt zwischen den Brüdern blieb allerdings erhalten, obwohl der Name Julián wieder aus dem Firmennamen verschwand. Vorher hatte Julián ab 1900 als Techniker und Konstrukteur bei dem baskischen Waffenunternehmen Garate, Anitua y Cia. gearbeitet. Dort war er auf die La Lira gestoßen, eine Pistole, die aus dem Spanischen übersetzt Leier bedeutet. Diese war eine eindeutige Kopie der Mannlicher M 1901 aus dem Hause der ŒWG/Steyr.

 

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Lateinamerikanische Waffen sind spannend. Am Beispiel Argentinien zeigen wir den Fortschritt der Waffenentwicklung und berichten über die große und kleine Politik, über regionale und weltweite Intrigen und Konflikte, über das Denken von Militärs, Händlern und Rüstungsfachleuten.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

Eine entscheidende Wende im militärischen Denken erfolgte weltweit in den 1870er Jahren. Der glänzende Sieg der mit der preußischen Armee verbündeten Streitkräfte der deutschen Bundesstaaten hatte 1870/71 (s. RWM 02) international tiefe Spuren hinterlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt besaßen die Streitkräfte der „Grande Nation“ Frankreich weltweit Vorbildcharakter. Nun löste aber die deutsche Pickelhaube die französischen Kepis und die roten Hosen ab. Als strahlender Stern am militärischen Himmel tauchte nun das deutsche Heer auf.

Deutsches in Lateinamerika gefragt.

Diese Neuigkeit wanderte recht schnell über den Großen Teich. Selbst die Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika führten die Pickelhaube ein. Der Sieg der Deutschen über die Franzosen hatte auch Auswirkungen auf die Militärdoktrin der süd- und mittelamerikanischen Staaten. Speziell die beiden stets verfeindeten Länder Argentinien und Chile blickten intensiv nach Deutschland und auf das deutsche Militär.

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Ende des 18. Jahrhunderts wurden Hirschfänger fester Bestandteil der Jägerbewaffnung. Wir stellen Preußens Modell 1810 vor.

Von Christian Wagner M.A.

Das Jahr 1784 wurde zum Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung preußischer Hirschfänger. Ursprünglich wollte Friedrich II. persönlich den alten Hirschfänger für Jäger abschaffen, da er dessen Nutzen anzweifelte. Die Erfindung eines Mechanismus zum Aufpflanzen auf die Büchse änderte jedoch die Meinung des Monarchen. Er gab der weiteren Verwendung seinen Segen. Wer konnte damals ahnen, daß die Waffe bald in ganz Europa gebräuchlich sein würde?

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Mit Reduzierhülsen von Samereier lassen sich aus großkalibrigen Büchsen geringe Ladungen verschießen. Das ermöglicht einen kostensparenden und vielseitigeren Einsatz solcher Waffen.

Von Dr. Elmar Heinz

Der für die Infanteriepatrone 7,92 mm×57 (8×57 IS) eingerichtete Karabiner 98 k tritt wie ein Esel. Das ist eine alte Binsenweisheit, die auch für die Nachkriegsumbauten im Kaliber 7,62 mm×51 (.308 Win.) gilt. Sie stimmt aber nicht, wenn man Patronen mit Reduzierhülsen von Johann Samereier verschießt. Solche Hülsen sind in mehreren sportlichen, jagdlichen oder gar taktischen Lagen sinnvoll.

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Um das Jahr 1500 trat die Artillerie endgültig aus ihren Kinderschuhen. Moderne Werkstoffe ermöglichten einen Sprung nach vorne. Zugleich war Italien Schauplatz eines Kampfes um die Vormacht in Europa. Das Grab eines Büchsenmeisters in Pisa führt uns in diese spannende Zeit.

Von Dr. Elmar Heinz

Wer in Pisa nicht nur den schiefen Turm bewundert, sondern den Touristenmassen entfleucht und auch den angrenzenden Campo Santo, den ummauerten und überdachten Friedhof besucht, der findet unter den unzähligen Grabplatten ein schlichtes Exemplar, das einen interessanten Hinweis auf die Frühzeit der Feuerwaffen gibt. Neben einer lateinischen Inschrift zeigt es eine stilisierte Kanone.