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Die Reichswehr führte mit dem MG 13 eine Konstruktion mit Schleuderhebel ein. Wir zeigen, wozu der notwendig war.

Von Peter Dannecker

Das Maschinengewehr des Sir Hiram Maxim bestimmte unter anderem als MG 08 das Kriegsbild des Ersten Weltkrieges. Die sperrige Konstruktion von Verschluß und Zuführeinrichtung rief nach diesem Krieg Konstrukeure auf den Plan, die bessere Systeme entwarfen. Herausgegriffen wird hier als Beispiel das Schwenkriegelsystem. Das hatte der aus Mainz stammende Ferdinand Ritter von Mannlicher für ein 1896er-Selbstladepistolenmodell entwickelt. Der Konstrukteur Louis Schmeisser (1848-1917) verwendete es weiter. Er arbeitete für die Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik, Abteilung Sömmerda. Louis Schmeisser hatte im Jahr 1912 das MG Dreyse konstruiert. Dieses führt die Patronen wie beim MG 08 von Maxim wieder mit Stoffgurt zu. Aus diesem mußten die Patronen ungünstigerweise herausgezogen werden, um dann wieder nach vorne Richtung Patronenlager gestoßen zu werden. Die Waffe hatte einen weiteren Nachteil. Ähnlich wie beim MG 08 saß hinten am Lauf eine Verlängerung, an der der formschlüssig verriegelnde Schwenkriegel drehbar außermittig angelenkt ist.

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„Die Chefs, Obristen oder Commandeurs der Regimenter sollen in waehrenden Hand-Griffen und Chargirung, auch bey dem Ab-Marche der Regimenter, das Esponton in der Hand haben“ – so das Reglement von 1743.

Von Eugen A. Lisewski M.A.

Die Bewaffnung der friederizianischen Infanterie mit Blankwaffen ist in der zeitgenössischen Literatur gut belegt: „Als Seitengewehr führten die Musketiere einen kurzen Säbel; Die Unterofficiere führten nebst dem Säbel noch Partisanen; welche 16 Fuß lang waren, und die Subalternofficiere neben dem Degen noch Espontons, welche eine Länge von 13-14 Fuß hatten, die Stabsofficiere hingegen bedienten sich gleich den Reiterofficieren nur des Degens“. So beschreibt der bayerische Generalleutnant und Militärhistoriker Johann Ritter von Heilmann (1825-1888) die Blankwaffen der friederizianischen Armee.

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Die meisten spanischen Waffenschmiede ahmten ganz bewußt gebrauchstüchtige und bekannte Waffen aus anderen Ländern nach. Sie kopierten Entwürfe von Browning, Mauser und Walther. Die vorgestellte Waffe baut auf einem Vorbild von Ferdinand Mannlicher auf, wobei die spanischen Konstrukteure sie vereinfachten und eigene Ideen einbrachten.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

Im Jahre 1905 hatte Bonifacio Echeverría Orbea sich mit seinem Vater José Cruz zusammengetan, um eine Firma zu gründen. Beide stammten aus einer alten baskischen Büchsenmacherfamilie. Was lag näher, als in der berühmten Waffenstadt Eibar Feuerwaffen herzustellen. Die neu gegründete Firma ließ sich den Markennamen „Star“ durch Eintrag ins Amtsblatt schützen. Als der Vater ein Jahr später verstarb, trat sein weiterer Sohn, Julián Echeverría Orbea, in das Unternehmen ein. Darauf wurde die Firma in Bonifacio y Julián Echeverría umbenannt. Schon 1910 verließ Bonifacio den Betrieb. Der enge Kontakt zwischen den Brüdern blieb allerdings erhalten, obwohl der Name Julián wieder aus dem Firmennamen verschwand. Vorher hatte Julián ab 1900 als Techniker und Konstrukteur bei dem baskischen Waffenunternehmen Garate, Anitua y Cia. gearbeitet. Dort war er auf die La Lira gestoßen, eine Pistole, die aus dem Spanischen übersetzt Leier bedeutet. Diese war eine eindeutige Kopie der Mannlicher M 1901 aus dem Hause der ŒWG/Steyr.

 

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Lateinamerikanische Waffen sind spannend. Am Beispiel Argentinien zeigen wir den Fortschritt der Waffenentwicklung und berichten über die große und kleine Politik, über regionale und weltweite Intrigen und Konflikte, über das Denken von Militärs, Händlern und Rüstungsfachleuten.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

Eine entscheidende Wende im militärischen Denken erfolgte weltweit in den 1870er Jahren. Der glänzende Sieg der mit der preußischen Armee verbündeten Streitkräfte der deutschen Bundesstaaten hatte 1870/71 (s. RWM 02) international tiefe Spuren hinterlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt besaßen die Streitkräfte der „Grande Nation“ Frankreich weltweit Vorbildcharakter. Nun löste aber die deutsche Pickelhaube die französischen Kepis und die roten Hosen ab. Als strahlender Stern am militärischen Himmel tauchte nun das deutsche Heer auf.

Deutsches in Lateinamerika gefragt.

Diese Neuigkeit wanderte recht schnell über den Großen Teich. Selbst die Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika führten die Pickelhaube ein. Der Sieg der Deutschen über die Franzosen hatte auch Auswirkungen auf die Militärdoktrin der süd- und mittelamerikanischen Staaten. Speziell die beiden stets verfeindeten Länder Argentinien und Chile blickten intensiv nach Deutschland und auf das deutsche Militär.

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Ende des 18. Jahrhunderts wurden Hirschfänger fester Bestandteil der Jägerbewaffnung. Wir stellen Preußens Modell 1810 vor.

Von Christian Wagner M.A.

Das Jahr 1784 wurde zum Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung preußischer Hirschfänger. Ursprünglich wollte Friedrich II. persönlich den alten Hirschfänger für Jäger abschaffen, da er dessen Nutzen anzweifelte. Die Erfindung eines Mechanismus zum Aufpflanzen auf die Büchse änderte jedoch die Meinung des Monarchen. Er gab der weiteren Verwendung seinen Segen. Wer konnte damals ahnen, daß die Waffe bald in ganz Europa gebräuchlich sein würde?

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Mit Reduzierhülsen von Samereier lassen sich aus großkalibrigen Büchsen geringe Ladungen verschießen. Das ermöglicht einen kostensparenden und vielseitigeren Einsatz solcher Waffen.

Von Dr. Elmar Heinz

Der für die Infanteriepatrone 7,92 mm×57 (8×57 IS) eingerichtete Karabiner 98 k tritt wie ein Esel. Das ist eine alte Binsenweisheit, die auch für die Nachkriegsumbauten im Kaliber 7,62 mm×51 (.308 Win.) gilt. Sie stimmt aber nicht, wenn man Patronen mit Reduzierhülsen von Johann Samereier verschießt. Solche Hülsen sind in mehreren sportlichen, jagdlichen oder gar taktischen Lagen sinnvoll.

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Um das Jahr 1500 trat die Artillerie endgültig aus ihren Kinderschuhen. Moderne Werkstoffe ermöglichten einen Sprung nach vorne. Zugleich war Italien Schauplatz eines Kampfes um die Vormacht in Europa. Das Grab eines Büchsenmeisters in Pisa führt uns in diese spannende Zeit.

Von Dr. Elmar Heinz

Wer in Pisa nicht nur den schiefen Turm bewundert, sondern den Touristenmassen entfleucht und auch den angrenzenden Campo Santo, den ummauerten und überdachten Friedhof besucht, der findet unter den unzähligen Grabplatten ein schlichtes Exemplar, das einen interessanten Hinweis auf die Frühzeit der Feuerwaffen gibt. Neben einer lateinischen Inschrift zeigt es eine stilisierte Kanone.

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Die Niederlande bauten nach der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 ihre Gewehre auf Hinterladung um. Auf diese Übergangslösung folgte das Beaumont-Gewehr M. 71. Wir zeigen die Stadien seiner Entwicklung bis zur Ablösung im Jahr 1895.

von Piet Vermaat

Das Königreich der Niederlande entstand nach dem Wiener Kongreß neu. Es sollte unter anderem als Puffer zwischen dem restaurierten Königreich Frankreich und dem Königreich Preußen dienen. Auch der Gedanke, zum Zustand vor der französischen Revolution zurückzukehren, spielte hier eine Rolle. Allerdings war die Lage etwas kompliziert. Der Vater des ersten Königs Wilhelm I. war Statthalter der Republik der sieben Vereinigten Provinzen gewesen. Die Republik hatte durch den französischen Einmarsch 1794/95 ihr Ende gefunden. Wilhelms Mutter war Wilhelmina von Preussen, die Base Friedrichs von Preußen. Das Territorium des neuen Königreichs bestand aus dem der alten Republik, den ehemaligen Österreichischen Niederlanden, der Provinz Limburg, wie König Willem (Wilhelm) I. sie später nannte, und dem Herzogtum Luxemburg. Dieses war gegen persönliche Besitzungen Wilhelms im Deutschen Bund getauscht worden. Limburg und Luxemburg blieben bis 1867 Teile dieses 1815 gegründeten Bundes. Auch wenn es ein Parlament gab, konnte König Wilhelm I. (1772-1843) weitgehend als absoluter Monarch regieren. Er war recht geschäftstüchtig und als „Koopman Koning“, als Kaufmann König bekannt. Wilhelm gehörte zu den Gründern der Nederlandse Handelsmaatschappij (Niederländische Handelsgesellschaft) und der Sociéte Generale de Belgique. Das Territorium der Niederlande fiel schnell auseinander. Im Jahr 1830 revoltierten die Belgier. Das hatte viele Gründe, die wichtigsten waren Religion, Sprache und Steuersätze. Belgien war zum guten Teil französischsprachig. Wilhelm hatte dort das Flämische gefördert. Seit 1585 hatten die südlichen Niederlande keine Verbindung mehr mit dem nördlichen Teil gehabt und sich völlig unterschiedlich entwickelt. ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 10 ab Seite 686. 

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Empfehlenswerte Literatur:

Willemsen, Matthieu: Erprobung und Versuch. Prototypen und Versuchsstücke militärischer Handfeuerwaffen 1855-1933. Farbbildband, 624 Seiten, ca. 1500 Fotos und Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag. Format: 29,5 × 25 cm. Preis: 99,00 Euro

 

 

 


Der Förderverein des Waffenmuseums Suhl hat seine Jahresschrift 2013 an die Mitglieder verschickt. Schwerpunktthema sind die Suhler Waffenlieferungen für Schleswig-Holstein 1848 bis 1851".

Der "Laffer" 2013 beschreibt anschaulich die historischen Hintergründe, die zur besonderen Lage der unteilbaren Landesteile Schleswig und Holstein bis 1848 geführt hatten. Bis 1851 unterhielten sie eine eigene Streitmacht, die - zeitweise durch Truppen des Deutschen Bundes unterstützt - den Dänen Paroli boten. Nach 1851 wurden sie teilweise in das dänische Militär übernommen. Der "Laffer" beschreibt dann, wieviele Gewehre insgesamt geliefert wurde, wie hoch der Anteil aus Suhl war und wo diese Waffen geblieben sind.

Diese Ausgabe des "Laffers" enthält viele farbige Abbildungen der besprochenen Waffen und macht damit ihre Bestimmung für den aufmerksam gewordenen Sammler einfacher.

Der Bezug des "Laffer" ist für Mitglieder des Fördervereins im Beitrag enthalten. Nehmen Sie Verbindung auf mit:

Freunde und Förderer des Waffenmuseums Suhl e.V., Friedreich-König-Straße 19, 98527 Suhl


Der Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Joe Biden, riet Eltern in einem Interview mit dem Magazin Parents zum Kauf von Flinten zur häuslichen Selbstverteidigung. 

In einem Interview erklärte der Vizepräsident am 19. Februar 2013, vor allem die Hintergrundüberprüfung von Waffenbesitzern könne verhindern, daß Waffen in Hände von Unzuverlässigen, Vorbestraften oder geistig Gestörten gelängen.

Hilfe für Eltern, sichere Schulen. Im Gespräch mit einem Vertreter der Elternzeitschrift betonte Biden wiederholt, wie wichtig die sichere Aufbewahrung von Waffen im Haus sei. Man könne jemandem nicht verbieten, eine geladene Waffe zu haben, wenn er daheim sei. Wenn man aber das Haus verlasse, solle man die Waffe wegschließen. Es sei allgemein als wichtig anerkannt, die Waffen außer Reichweite von Kindern und Fremden zu halten. Bonbons bewahre man ja auch auf der hohen Kante auf.