Pistolen und Revolver
RWM 16: Die Sicherung der C96 – darauf kommt es an
Daß die Sicherung der Mauser-Pistole C96 nicht sicher war, haben Sie in RWM 15 durch unsere Archvirecherche erfahren. Moderne Konstruktionsmittel ermöglichen jetzt den Blick auf die kritischen Stellen.
Von Dr. Elmar Heinz
Während des Ersten Weltkriegs kam es mit der Mauser-Pistole C96 trotz Einbau einer verbesserten Sicherung immer noch zu tödlichen Schießunfällen. Die Fehlfunktion dieser „Neuen Sicherung“ ließ sich anhand eines einfachen Beweises auf ein Bauteil eingrenzen (s. RWM 15, S. 1058). Indem man bei einer funktionierenden und einer fehlerhaften Waffe den Sicherungshebel austauschte, übertrug man auch die Funktionsweise auf die jeweils andere Waffe. Damit war der Hebel als Fehlerquelle ausgemacht.
Bernd Dittrich hat sich auf den Neubau historischer Waffenmodelle spezialisiert (s. RWM 03, S. 206ff.). Er liefert nun eine ganz neue Möglichkeit, sich das Ineinanderwirken der C96-Einzelteile anzuschauen. Dittrich hat die Mauser-Pistole mit Computer-aided Design (CAD) digital erfaßt. Damit kann man die Waffe nach Belieben drehen, alle Bauteile ein- oder ausblenden und betrachten, wie sie funktionieren, wenn man Bemaßungen auch nur um Zehntel- oder Hundertstelmilimeter verändert. Die mit CAD erstellten Abbildungen zeigen nun genau, wieso es zu einer Fehlfunktion der Sicherung kommen kann. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 16 auf den Seiten 1134 bis 1135.
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RWM 16: Ein unbekannter Prototyp zur Astra M 400
Die hier vorgestellte Pistole ist einzigartig. Es handelt sich um einen Prototypen der spanischen Astra 400. Nur knapp entging er der Vernichtung. Lesen Sie, was diesen Vorläufer der „Röhrenpistole“ oder „Tubular Auto Pistol“ einzigartig macht.
Von Gerhard Ortmeier M.A. und Dr. Elmar Heinz
Eine Verwechslung der Astra M 400 mit einer Waffe von einer anderen Firma ist völlig ausgeschlossen. In ihrer Heimat Spanien, in der sie von 1921 bis 1946 als Standardwaffe der Armee Dienst tat, ist sie nach ihrem Aussehen auch heute noch liebevoll als „puro“, also Zigarre, bekannt.
Die spanischen Streitkräfte waren um 1900 herum trotz vielfach veralteter Vorstellungen in einem Bereich immer auf dem neuesten Stand – bei der Beschaffung von Waffen für die Infanterie. So verfügte der spanische König am 7. Dezember 1893 offiziell die Einführung eines neuen Infanterie-Gewehrs, des Mauser-Modells 1893. Dieses Modell stand zu dieser Zeit an der Spitze des Fortschritts.
Auch bei den Faustfeuerwaffen griff die spanische Militärverwaltung erstaunlich schnell zu den eben erst erfundenen Selbstladepistolen. Noch vor den Großmächten Großbritannien, Deutsches Reich, Frankreich, Österreich-Ungarn, Rußland und Japan ersetzten sie ihre Revolver im Jahre 1905 durch die Bergmann-Pistole Modell 1903. Selbst die Vereinigten Staaten von Amerika griffen erst 1911 zur Pistole als Standardwaffe. Spanien war somit das dritte Land, das eine Selbstladepistole einführte, wenn wir von der deutschen Marinepistole 04 absehen.
Bald folgte das Bergmann-Modell 1908. Dann aber wollten die Spanier eine Pistole haben, die aus dem eigenen Land kam. Der spanische Graf von Campo-Giro schuf eine Waffe, die als M 1913 in Spanien eingeführt wurde. Die Campo-Giro M 1913/16 war dann eine verbesserte Ausführung des früheren Musters. Die Firma Esperanza y Unceta/Guernica fertigte diese Waffen unter dem Markennamen Astra. Die Campo-Giro-Pistolen funktionierten zwar hervorragend, waren aber unverhältnismäßig kompliziert. Im Felde ließen sie sich deshalb nur mit Schwierigkeiten zerlegen.
Ersatz für die Campo-Giro. Um einen Ersatz für das Modell 1913 finden zu können, schrieb das spanische Kriegsministerium bald nach dem Ende des Ersten Weltkrieges einen Wettbewerb für eine neue Dienstpistole aus. Als Beginn des Versuchs wurde der 21. Mai 1919 festgelegt. Diese Ankündigung, daß eine neue Pistole für die spanischen Streitkräfte gesucht wurde, hatte bei Astra eine zwiespältige Reaktion hervorgerufen. Das Ende der Herstellung der Campo-Giro brachte einerseits einen Verlust für die Firma. Andererseits hatte sie von der Witwe des Grafen Campo-Giro eine häßliche Patent-Forderung erhalten. Astra glaubte mit einem neuen Modell, das ab 1919 vom firmeneigenen Konstrukteur Pedro Careaga entworfen und weiterentwickelt wurde, ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 16 auf den Seite 1136 bis 1145.
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RWM 15: Die Sicherung – Achillesferse der Mauser C96
Die Mauser C 96 war nicht schützensicher. Auch die 1915 eingeführte „Neue Sicherung“ beseitigte den Mangel nicht. Ein Sergeant schrieb im September 1918 an die Waffenfabrik Mauser, woran es lag. Wir haben es nachgeprüft.
Von Mauro Baudino und Gerben van Vlimmeren
Die Mauser-Pistole C96 ist eine der Ikonen des 20. Jahrhunderts. Mauser selbst nannte sie „Armeepistole“, im englischsprachigen Raum ist sie bis heute die „Broomhandle pistol“. Diese Waffe inspirierte von je her Waffenfachleute und -sammler. Die Mauser-Pistole wurde mit einem gewissen Erfolg von Armeen erprobt und brachte der Waffenfabrik Mauser beziehungsweise den Mauser-Werken zwischen 1896 und 1945 einen anständigen Verkaufserfolg. Dennoch stand sie als Armeewaffe im Schatten der offiziellen schweizerischen und deutschen Armeepistole, der Parabellum-Pistole.
Paul Mauser verliert das Interesse. Die Mauser-Pistole entstand in der werkseigenen, von Fidel Feederle geleiteten Versuchsabteilung unter den wachsamen Augen von Paul Mauser selbst. Für Paul Mauser war sie vor allem der Beweis, daß sein Konzept funktionierte. Er verlor dann relativ schnell das Interesse an der Konstruktion, weil ihm klar geworden war, daß man sie nicht als Grundlage für die erfolgreiche Konstruktion einer Selbstladebüchse verwenden konnte – das aber war das Endziel seiner Entwicklungen.
In den Anfangstagen wurden einige kleinere Militäraufträge ausgeführt. Die königlich italienische Marine erwarb ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 15 auf den Seite 1054 bis 1059.
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RWM 14: Seltenes Gold – Pistole 38 in .22 lfB
Reich graviert und vergoldet ist diese Kleinkaliber-P38 von Walther Ulm.
Von Dr. Elmar Heinz
Selten sind die Pistolen 38 aus Ulmer Fertigung, die Rankengravur und Vergoldung aufweisen. Noch seltener sind solche Waffen im Kleinkaliber .22 lfB. Dieses Stück hat den erleichterten Kleinkaliberschlitten, der ab 1963 separat angeboten wurde. Walther fertigte komplette Kleinkaliber-Pistolen 38 zwischen ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 14 auf den Seiten 988 bis 989.
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RWM 14: Die Remington-Pistolen Modell 53 und 51
Remington konkurrierte mit Colt um die Lieferung der Pistole für die US-Armee. Als das Unternehmen nicht zum Zuge kam, baute es die fertige Konstruktion für die Kaliber 9 mm kurz und 7,65 mm Browning um. Die technisch interessante Verriegelung behielt man bei. Lesen Sie, wie diese funktionierte.
Von Werner Boms
Unter den amerikanischen Waffenherstellern sind zweifellos Colt, Smith & Wesson und Winchester die größten, erfolgreichsten und weltweit bekanntesten Firmen. Jeder, auch der nicht an Waffen interessierte, kennt diese Namen. An vierter Stelle des Bekannheitsgrades, aber größtenteils eher Fachleuten geläufig, steht sicherlich die Firma Remington.
Die Anfänge der Waffenproduktion bei Remington geht auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Sie begann recht bescheiden mit Steinschloßgewehren. Im Laufe der Zeit erweiterte das Unternehmen die Produktpalette ständig, so daß sie schließlich Gewehre, Revolver, Taschenpistolen, Signalpistolen, Selbstladepistolen und Munition beinhaltete.
Weiterlesen: RWM 14: Die Remington-Pistolen Modell 53 und 51
Neu im RWM-Kiosk: Stucki: Die C96 in den Schweiz Versuchen 1897/98
Alexander Stucki zeigt, wie die Schweiz in diesen Jahren einen Ersatz für den Revolver suchte und verschiedene damals aktuelle Pistolenkonstruktionen untersuchte. Mausers C 96 spielte hier eine wichtige Rolle.
Stucki wertet die Versuchsprotokolle aus und zitiert die wesentlichen Stellen und Ergebnisse. Sie lesen, welche Vorteile die Konstruktionen von Mauser, Bergmann, Mannlicher und anderen hatten. Das neue Buch basiert auf ausführlicher Recherche im Schweizer Bundesarchiv.
Stucki, Alexander: Die Mauser C96 in den Schweizer Versuchen 1897/98 (RWM-Kompendium 2). Eltville 2013. 56 Seiten mit farbigen Abbildungen. Format A5. Preis: 9,95 Euro / 14,50 Schweizer Franken
Mehr Informationen finden Sie im RWM-Kiosk. Klicken Sie einfach auf den Buchtitel, um dorthin zu gelangen.
Das sagen Leser des Buches:
Erhielt gestern das neue Werk von Stucki und habe es am selben Abend ausgelesen, ganz toll! Gratulation zu diesem Autor und Verlagsprodukt! jm (AT)
Walther stellt Kleinkalibervarianten der Pistole PPQ vor
Der Ulmer Waffenhersteller Walther kündigt im Januar 2014 mit der PPQ 22 eine Kleinkaliberausführung der Pistole PPQ an. Lieferbar ist sie mit Lauflängen von vier und fünf Zoll (10,2 cm und 12,7 cm). Die Ausführungen der Kleinkaliberpistole gibt es in der Variante M2. Sie hat einen seitlich sitzenden, umsteckbaren Magazinlöseknopf an Stelle des beidseitigen Lösehebels am Abzugsbügel. Für den europäischen Markt werden die Pistolenmodelle im März 2014 auf der Fachmesse IWA in Nürnberg vorgestellt.
Die beiden neuen Kleinkalibermodelle besitzen neben dem von links auf rechts umsetzbare Magazinlöseknopf einen beidseitigen Verschlußfanghebel, der sich auch mit Handschuhen bequem bedienen lassen soll. Breite Rillen vorne und hinten am Verschluß erleichtern das Durchladen. Mit der in Höhen- und Seitenrichtung justierbaren Kimme sind alle Voraussetzungen für präzises Schießen gegeben. Der Widerstand des Abzugs bleibt nach Herstellerangaben von Schuß zu Schuß gleich, der Abzugsweg ist mit 4 mm recht kurz. Der Ladestandsanzeiger sorgt für erhöhte Sicherheit auf dem Schießstand.
Weiterlesen: Walther stellt Kleinkalibervarianten der Pistole PPQ vor
RWM 13: Revolver des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern
Faszinierend – Waffen und schnelle Autos ... Die Überschrift klingt arg reißerisch, oder? Es gibt aber eine Gemeinsamkeit – in Person von Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern. Ihm gehörte der Revolver und auf die schnellsten Autos seiner Zeit hatte er ein wachsames Auge.
Von Dr. Elmar Heinz
Der in Madrid geborene Ludwig Ferdinand (1859-1949) war nicht nur Prinz von Bayern, sondern auch Infant von Spanien. Bayerischerseits war er Neffe von König Maximilian II. Josef und des Prinzregenten Luitpold, der nach dem Tod Ludwigs II. 1886 die Regierungsgeschäfte führte. Zugleich war er Schwager des spanischen Königs Alfons XII. (s. RWM 07).
Weiterlesen: RWM 13: Revolver des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern
RWM 13: Rauchen kann tödlich sein – das KGB-Zigarettenetui
Den Namen „Stetschkin“ verbindet man mit der vollautomatischen Pistole APS, wahrscheinlich eine der originellsten und erfolgreichsten Konstruktionen dieser Art. Wenig bekannt sind Stetschkins andere Entwicklungen. Zu den kuriosesten zählt das schießende Zigarettenetui für KGB-Agenten. Als TKB-506 bezeichnet war es bis in die letzte Zeit streng geheim. Mittlerweile ist das Etui „veraltet“ und genau deshalb erhalten die RWM-Leser die Möglichkeit, einen solchen Exot kennen zu lernen.
Von Dr. Ilya Shaydurow und Dmitrij Schirjaew
So ist es Brauch in Rußland: Es ist besonders freundlich, am Anfang eines Gespräches seinem Gesprächspartner eine Zigarette anzubieten. Wahrscheinlich ist so die Idee entstanden, eine lautlose, in Form eines Zigarettenetuis aufgemachte Geheimwaffe für die Bewaffnung von KGB-Agenten zu entwickeln. Das schießende Etui kann absolut überraschend eingesetzt werden, wenn weder das Opfer noch die Anwesenden irgendeine Gefahr erwarten oder eine Bedrohung vermuten. Das Etui ist also eine ideale Waffe für einen Mörder.
Weiterlesen: RWM 13: Rauchen kann tödlich sein – das KGB-Zigarettenetui
RWM 13: So entstand Mausers Modell 1910
„Innovationsdruck“ nennt man es heute; Mausers alte Patente liefen ab, die Konkurrenz wuchs, ein neues Modell mußte her. Über das Modell 1909 führt der Weg zum Modell 1910. Streifen Sie mit uns durch das Mauser-Archiv.
Von Mauro Baudino und Gerben van Vlimmeren
Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich die Waffenfabrik Mauser bereits unter Kontrolle der Ludwig Loewe & Cie beziehungsweise der durch dieses Unternehmen kontrollierten Deutsche Waffen-und Munitionsfabriken (DWM). Mauser hatte einen großen Teil seiner Selbständigkeit verloren. Paul Mauser war für den technischen Bereich verantwortlich geblieben, hatte aber kaum Einfluß auf die wirtschaftlichen Entscheidungen des Unternehmens, das er gegründet hatte. Die Geschäftstätigkeit von Mauser war in weiten Teilen von Regierungsaufträgen abhängig. Die kamen aber nicht so regelmäßig und häufig herein. Außerdem kamen die Mauser-Patente für Selbstladepistolen an ihre Verfallsgrenze. Das Unternehmen mußte deshalb neue Erzeugnisse präsentieren und vermarkten.