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RWM 08 550In den Wehrzeitschriften des 19. Jahrhunderts wurde über militärische Anschaffungen hitzig diskutiert. Der eine wünschte sich den Korbsäbel zur Sicherheit seiner Waffenhand, der andere befürchtete die moralische Erosion der Kavallerie durch den bloßen Gedanken an persönliche Sicherheit. Die Realität holte die Debatte schließlich ein.

Von Christian Wagner M.A.

Die Nachteile der alten Blüchersäbel wurden deutlich, als die preußische Reiterei nach drei Jahrzehnten des Friedens im Jahr 1848 ein Kavalleriegefecht gegen dänische Truppen führte. Bei allen preußischen Verwundeten dieses Aufeinandertreffens befanden sich die Verletzungen ausschließlich im Bereich der rechten Hand. Das war ein deutlicher Hinweis auf den mangelnden Schutz durch lediglich einen Bügel an Stelle eines Korbs. Zeitgenössische Berichte belegen weiterhin, daß das Abwehren eines Hiebs mit anschließender Sicherung nicht leicht, das Parieren eines auf die Hand gezielten Hiebs sehr schwierig und das Stoßen mit dem Säbel nach englischem Muster gar nicht möglich gewesen sei. Die Versuche, den alten Säbel mit einem zusätzlichen Handschutz nachzurüsten, blieben hinter den Erwartungen zurück. So wurde ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 550. 

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Im RWM-Kiosk finden Sie auch das Inhaltsverzeichnis und die Leseprobe, die Ihnen einen ersten Eindruck dieser Ausgabe vermittelt.

Eine seltene Ausführung des britischen Fairbairn-Sykes-Kampfmessers zeigt, daß die
Geschichte dieser einflußreichsten militärischen Blankwaffe des 20. Jahrhunderts zum Teil neu geschrieben werden muß. Auf einige bislang von Sammlern begehrte Stücke wirft dies ein ausgesprochen zweifelhaftes Licht.

Von Wolfgang Peter-Michel

In den nicht ausgestellten Beständen des Londoner National Army Museums fi ndet sich eine ungewöhnliche Variante der 1. Ausführung des britischen Fairbairn-Sykes-Messers. Sie trägt auf einer Seite des Ricassos den eingeätzten Großbuchstaben „E“. Der nicht geschärfte Teil der Klinge scheint eigens etwas länger als gewöhnlich ausgeführt worden zu sein, um Platz für die zusätzliche Markierung zu schaffen. Zwei in gleicher Weise ausgeführte Messer sind aus britischen Privatsammlungen bekannt. Alle Ätzungen an ihnen wurden ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 480.

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.

Wann die Artillerie ihren Säbel mit Bügel erhielt, ist nicht ganz klar. Wir zeigen ein Offiziersstück, das dienstlich beschafft wurde.

Von Christian Wagner M.A.

Vieles an der Geschichte des Artilleriesäbels liegt bis heute im Dunkeln. Das betrifft die Gründe für die Entscheidung, einen Säbel mit Bügel anstatt Korb einzuführen und das genaue Datum von Entscheidungsfindung oder Auslieferung. Seit Einführung der Säbel nach englischem Muster im Jahr 1808 (s. RWM 01, S. 50f.) wurde erbittert über deren Vor- und Nachteile gestritten. Hauptkritikpunkt war der mangelnde Handschutz. Während das Gros der Kavallerie ab 1852 mit einen Korbsäbel ausgerüstet wurde, scheinen die Verantwortlichen bei der Artillerie Vertreter alter Schule gewesen zu sein. ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 484.

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.

Das Königreich Jugoslawien stellte 1940 eigene Sturmtruppen auf – die Tschetniks. Sie erhielten eine gründliche Ausbildung, einen eigenen Karabiner und eine Blankwaffe, die als Dolch und Seitengewehr brauchbar war.

Von Branko Bogdanovic

Nach dem Zweiten Weltkrieg tauchte ein altmodisch erscheinendes jugoslawisches Seitengewehr auf dem Antiquitätenmarkt auf. Bis in die 1990er Jahre wurden für diese Blankwaffe phantastische Preise von bis zu 8000 US-Dollar gezahlt. Viele Verfasser von Blankwaffenbüchern hatten einfach abgeschrieben, ohne selbst etwas zu prüfen oder zu forschen. Also las man beispielsweise in „Das Bajonett einst und jetzt“: „Jugoslawisches Bajonett aus den 20er Jahren… Dieses Exemplar wurde von einem Leibwächter König Alexanders dem I (Er regierte 1921-1934) getragen‘‘.

Selbst die Russen übernahmen diese Schreibweise. So schrieb der bekannte Autor A.B. Zuk in einem Buch über Gewehre und Maschinenpistolen: „Jugoslawien – zeremonielles Seitengewehr der königlichen Garde 1928-1940‘‘.

 

Was mit dem Säbel M 1852 begann, wurde mit dem Kavalleriedegen von 1889 konsequent fortgesetzt. Die Bewaffnung der preußischen Kavallerie, seit langem eine bunte Mischung verschiedener Modelle, sollte endlich vereinheitlicht werden.

Von Christian Wagner M.A.

Für den Verlauf der preußischen Blankwaffenentwicklung des 19. Jahrhunderts sind zwei Tendenzen feststellbar. Von den stark gebogenen Säbelklingen der Anfänge wurde mit der Zeit Abstand genommen und schrittweise die Pfeilhöhe verringert. Militärkreise diskutierten über die Vor- und Nachteile gebogener Klingen genauso intensiv wie über das Problem mangelnden Handschutzes. Nach zähem Ringen setzten sich Modelle mit nahezu gerader Klinge und einem Dreiviertelkorb als Handschutz durch. Schließlich erfolgte die fast ausschließliche Vereinheitlichung auf ein Waffenmodell.

 

das-reichskontingent-regiment-von-mengersen-Der Siebenjährige Krieg wird noch heute vor allem aus preußischer Sicht wahrgenommen. Ein Sponton lenkt den Blick auf eines der Kontingente, die zur Reichsarmee zusammengezogen wurden. Wir haben in Archiven recherchiert, was das Paderbornsche Infanterie-Regiment von Mengersen erlebte.

Von Eugen Lisewski M.A.

Die Blankwaffe, die den Blick in das 18. Jahrhnundert lenkt, wird vom Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden verwahrt. Es handelt sich um ein nach altpreußischer Facon gefertigtes Sponton für Offiziere des Fürstbischöflich-Paderbornschen Infanterie-Regimentes von Mengersen. Es entstand zwischen 1757 und 1763. Mithilfe der handschriftlichen Regimentschronik können wir den Einsatz dieses Regiments sehr genau nachvollziehen.

 

rwm-05-der-fuesilier-offizier-saebel-m-1826-extramusterEine bemerkenswert lange Zeit im Dienst weist der Säbel M 1826 auf. Noch im 20. Jahrhundert führten ihn Offiziere – nicht ganz ordonnanzgemäß, aber fesch. Der Regelverstoß wurde zwar amtlich moniert, nicht aber abgestellt.

Von Christian Wagner M.A.

Schon lange vor der Einführung von strikten Modellvorschriften war es üblich, die Säbel der Infanterieoffiziere denen der Kavallerie nachzuempfinden. Dieser Tradition folgend wies bereits der Vorgänger des Säbels M 1826 große Ähnlichkeit mit dem Löwenkopfsäbel für Kavallerieoffiziere auf. Da es in Preußen faktisch seit 1807 einen neuen Standardsäbel der Leichten Kavallerie gab, war die Entwicklung eines passenden Säbels für die Offiziere der Infanterie nur eine Frage der Zeit.

Per Allerhöchster Kabinettsorder (A.K.O.) wurde am 3. November 1826 ein neues Modell für die Offiziere und Feldwebel des Füsilierregiments, der Füsilierbataillone in den Infanterieregimentern sowie der Jäger- und Schützenbataillone eingeführt. In seiner Formensprache wurde es an den Kavalleriesäbel M 1811 "Blücher" angelehnt. Dementsprechend konnte der Säbel M 1826 an seinem, ähnlich einem Steigbügel geformten, Gefäß erkannt werden. ... 

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 05 ab Seite 338

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RWM-Antwort auf eine Leseranfrage:

Blankwaffe: Was ist das für ein Säbel?

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Am 2. Oktober eröffnet das Museum "Wendener Hütte" die Ausstellung "Schlagabtausch - Einblicke in die Entwicklung preußischer Blankwaffen". Die Ausstellung läuft bis zum 20. Dezember 2011.

 

 

 

 

  
  

Nachdem der Sturm der Befreiungskriege sich gelegt hatte, begann in Preußen die politische und militärische Neuordnung der Verhältnisse. Regimenter wurden ausgezeichnet, aufgelöst und umgeformt. Die neu entstandenen Kürassier-Regimenter erhielten als Waffe nicht die französischen Beute­degen, sondern den Pallasch M. 1819 nach russischem Muster.

Von Christian Wagner M.A.

In einem sibirischen Sprichwort heißt es: „Das schönste am Schenken ist die Freude in den Augen des Beschenkten“. Dementsprechend müssen die Augen der ehemaligen preußischen Dragoner und Ulanen geleuchtet haben, als sie 1819 ihre Säbel ablegten und den neuen russischen Kürassierdegen entgegennehmen konnten. Nach den gewonnenen Befreiungskriegen gegen das von Napoleon regierte Frankreich wurden die preußischen Dragoner-Regimenter Nr. 1, Nr. 2, Nr. 4, Nr. 8 und die Garde-Ulanen in Kürassier-Regimenter umgewandelt. Diese „neuen“ Regimenter wurden nicht mit dem Standardmodell des Pallaschs M. 1817 (s. RWM 02, S. 120f.) nach französischem Muster ausgerüstet, sondern erhielten das eigens für diesen Zweck neu geschaffene Modell 1819. Beide Modelle wurden also von verschiedenen Einheiten parallel zueinander getragen. Der Grund hierfür ist heute nicht mehr bekannt.