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46 Jahre lang verläßt sich der preußische Staat auf das Modell M 1818. Was später zum Symbol des obrigkeitstreuen Schutzmanns wurde, hat seine Wurzeln eigentlich in Frankreich.

Von Christian Wagner M.A.

Champagnersäbel, Neupreußischer Säbel 1808, Sabre briquet, M 1818 – alle Bezeichnungen meinen dieselbe Waffe. Die ursprüngliche Bezeichnung lautet eigentlich: „sabre d´infanterie Mle an XI (1803) dit briquet“. Wie der Name erkennen läßt, handelt es sich dabei um eine französische Waffe. Beutewaffen dürften bereits kurz nach Einführung des Modells in der Ersten Französischen Republik in den Arsenalen ihrer Gegner aufgetaucht sein.

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„Man straffe ihn biss ann das Blut“ – um das Richtschwert ranken sich zahlreiche Mythen. So soll eine Berührung des Schwertes vor Krankheiten schützen und kommendes Unheil abwenden. Das Henkersschwert selbst ist nebenbei auch ein besonders hochwertiges schmiedetechnisches Erzeugnis. Eines dieser Werkzeuge ist das Richtschwert von der Sonnenburg in Tirol.

Von Florian Messner

Die Sonnenburg südlich von Innsbruck (Tirol) sicherte den Brennerweg, eine der wichtigsten mittelalterlichen Heeresstraßen über die Alpen. Der Name der Burg leitet sich vom Althochdeutschen „Suona“ – Gericht, Urteil – ab. Die Sonnenburg war nämlich auch Gerichtssitz, der die Hohe Gerichtsbarkeit (auch Blutgerichtsbarkeit genannt) ausübte. Dort konnte der Richter also Urteile mit Verstümmelungen oder dem Tod als letzter Konsequenz aussprechen. Die spärlichen Überreste der Sonnenburg wurden im Zuge des Baues der Brennerautobahn Anfang der 1960er-Jahre komplett entfernt.

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Als der neue Säbel eingeführt wurde, stand er in der hundertjährigen Tradition des preußischen Säbels mit Stichblatt (m/St). Dieser hatte die Regentschaft von vier Monarchen erlebt.

Von Christian Wagner M.A.

In seiner Form ging der preußische Infanteriesäbel auf das sogenannte Modell M 1715 zurück. Von einem einheitlichen Modell konnte allerdings erst nach der Gründung der Waffenfabriken in Potsdam und Spandau, 1722 und 1733 die Rede sein. Während Eigenarten wie das herzförmige Stichblatt durch die Zeit erhalten blieben, unterlag die Klinge 1744 einer Kürzung von 58 auf 43 cm. Der ursprünglich vorhandene Daumenring fiel komplett weg. Die Begründung für die Kampfwertminderungen war in der veränderten militärischen Situation zu suchen. Als sich die Feuerwaffen unbestreitbar zur wichtigsten Waffe der Infanterie entwickelten, wurde die Wirksamkeit und Notwendigkeit von Blankwaffen zunehmend in Zweifel gezogen (s. RWM 10, S. 692ff. und 696f.). Trotz dieser Überlegungen wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts Säbel nach preußischem Muster in den Armeen Dänemarks, Frankreichs, Österreichs, Rußlands, Schwedens und vieler deutscher Kleinstaaten eingeführt ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 12 auf den Seiten 834 bis 837. 

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Der „Augusta-Degen“ gehört zu den seltenen Blankwaffen des Kaiserreichs. Nur in einem Regiment wurde er geführt. Lesen Sie, wem dieses Realstück gehörte.

Von Michael Ernst Reimsbach

Die Bezeichnung „Augusta-Degen“ wurde durch die Allerhöchste-Kabinetts-Order A.K.O. eigentlich nie als offizielle Bezeichnung für diesen Infanterie Offizier Degen (IOD) eingeführt. Vielmehr handelt es sich hierbei um die inoffizielle Bezeichnung für den heute selten gewordenen IOD alter Art, welcher alleine nur in diesem Regiment getragen werden durfte und so ein Privileg für dessen Offiziere darstellte.

Als der heutzutage hinreichend bekannte Infanterie Offizier Degen M/89 für die preußische Infanterie und in einigen Kontingenten des deutschen Kaiserreiches eingeführt wurde, dürften sich die Offiziere und Portepéeunteroffiziere wohlwollend schon einmal die rechten Handgelenke ausgeschüttelt haben. Der neue Degen erleichterte die Handhabung laut Reglement enorm. Jeder, der heute noch einmal den Versuch macht, die Kommandos des alten Exerzierreglements mit dem IOD alter Art (s. RWM 10, S. 692ff.), welcher bekanntlich seit der Friederizanischen Zeit kaum verändert wurde, zu kommandieren, kann diese Erleichterung der Truppenführer verstehen. Die abgebogene Griffhülse des neuen Degens kam der geforderten Ergonomie, gerade beim „Gewehr über!“, wesentlich entgegen. Heute würde man wohl „Funktion vor Design“ sagen.

Degen war besondere Auszeichnung. Die aktiven Offiziere der „Augustaner“ hatten gerade erst drei Jahre vorher zum 25-jährigen Chef-Jubiläum der preußischen Königin Augusta als „Geschenk und besondere Auszeichnung“ für „..seine [des Regiments] trefflichen Leistungen und für die Mir stets bewiesene Anhänglichkeit“ von der Königin und deutsche Kaiserin ihre „neue Seitenwaffe“ erhalten....

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 12 auf den Seiten 834 bis 837. 

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Serbien plante, gemeinsam mit Rumänien gegen das Osmanische Reich vorzugehen. Ein Geschenk sollte das untermauern. Wir holen es ans Licht.

Von Branko Bogdanovic

Die suzeränen, also einer anderen Macht unterstehenden Balkanstaaten – das Fürstentum Serbien, die Wallachei, Moldawien und Montenegro – bewegten sich in den 1860er und 1870er Jahren schrittweise auf eine de-jure-Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich zu. Moldawien und die Wallachei bildeten das Kerngebiet des späteren rumänischen Staates. Insbesondere die serbische Revolution (1804–1815) markiert den Beginn einer Ära, in der auf dem Balkan das nationale Selbstverständnis wuchs. Die Suzeränität Serbiens als Erbmonarchie unter einem eigenen Herrscherhaus der Obrenowitsch wurde 1830 de jure anerkannt. Der Kriegsminister Moldawiens, Alexandru Ioan Cuza (1820-1873) wurde am 17. Januar 1859 zum Prinzen von Moldawien gewählt. Auf Druck der Straße wurde das Ergebnis in Bukarest modifiziert: Cuza wurde am 5. Februar 1859 auch Prinz der Wallachei.

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„Die Chefs, Obristen oder Commandeurs der Regimenter sollen in waehrenden Hand-Griffen und Chargirung, auch bey dem Ab-Marche der Regimenter, das Esponton in der Hand haben“ – so das Reglement von 1743.

Von Eugen A. Lisewski M.A.

Die Bewaffnung der friederizianischen Infanterie mit Blankwaffen ist in der zeitgenössischen Literatur gut belegt: „Als Seitengewehr führten die Musketiere einen kurzen Säbel; Die Unterofficiere führten nebst dem Säbel noch Partisanen; welche 16 Fuß lang waren, und die Subalternofficiere neben dem Degen noch Espontons, welche eine Länge von 13-14 Fuß hatten, die Stabsofficiere hingegen bedienten sich gleich den Reiterofficieren nur des Degens“. So beschreibt der bayerische Generalleutnant und Militärhistoriker Johann Ritter von Heilmann (1825-1888) die Blankwaffen der friederizianischen Armee.

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Ende des 18. Jahrhunderts wurden Hirschfänger fester Bestandteil der Jägerbewaffnung. Wir stellen Preußens Modell 1810 vor.

Von Christian Wagner M.A.

Das Jahr 1784 wurde zum Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung preußischer Hirschfänger. Ursprünglich wollte Friedrich II. persönlich den alten Hirschfänger für Jäger abschaffen, da er dessen Nutzen anzweifelte. Die Erfindung eines Mechanismus zum Aufpflanzen auf die Büchse änderte jedoch die Meinung des Monarchen. Er gab der weiteren Verwendung seinen Segen. Wer konnte damals ahnen, daß die Waffe bald in ganz Europa gebräuchlich sein würde?

 

Neu in unserem Angebot:

Ortner, Christian / Artlieb, Erich: Mit blankem Säbel. Österreich-Ungarische Blankwaffen von 1848 bis 1918.

Farbbildband, 544 Seiten, ca. 1200 Fotos und Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag. Format: 29,5 x 26 cm. Preis: 95,00 Euro

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RWM 09_6141840 führte die amerikanische Armee eine Reihe von Blankwaffen französischen Musters ein: Es handelte sich um M 1840 Unteroffiziersdegen, Musikerdegen, Artilleriesäbel für die (berittene) leichte Artillerie und den M 1840 Kavalleriesäbel. Letzterer erhielt schnell den treffenden Spitznamen „Old Wristbreaker“.

Von Andreas Schwalm

Der Säbel Modell 1840 löste den nach britischem Vorbild gestalteten Dragonersäbel M 1833 ab. 1839 kaufte die Regierung bei Solinger Firmen eine Reihe von Säbeln für Versuchszwecke. Die Aufträge der ersten 2000 M 1840er gingen an die Solinger Firma Schnitzler und Kirschbaum (S&K). Gefertigt wurde nach dem für die Versuche bereitgestellten Muster. Man war mit der Qualität des Vorgängermodells unzufrieden gewesen, welches der damals einzige US-Hersteller, Ames Manufacturing Company in Cabotville, ab 1848 Chicopee, Massachusetts, geliefert hatte.

Der M 1833 war im Grunde eine nur geringfügig geänderte Kopie des schweren französischen Modells 1822. S&K lieferte die ersten 1840er im Oktober 1841. Der Säbel besaß eine rund 89 cm lange Klinge, einen mit Leder und Messingdraht umwickelten Holzgriff. Das Gefäß war aus Messing. Allerdings hatte Ames im Zusammenhang mit den Tests im Jahre 1839 von den – führenden – europäischen und insbesondere deutschen Herstellungsmethoden ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 614. 

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RWM 09_620Kaum war ein neuer Säbel eingeführt, beschwerten sich Preußens Ulanen über das Modell. Darauf bekamen sie das Modell 1873 – das keinen Fortschritt brachte.

Von Christian Wagner M.A.

Im preußischen Kriegsministerium dürfte so mancher Nerv blank gelegen haben, als bei den Ulanen um 1866 herum erste Forderungen nach einem neuen Säbel laut wurden; hatte man doch nach sage und schreibe 40 Jahren der Diskussion soeben erst den neuen Korbsäbel M 1852 eingeführt. Ursprünglich sollte dieser endlich die älteren Säbel mit Bügelgefäß nach englischer Art ablösen und durch seine Qualität weitere Diskussionen beenden. Was folgte, war jedoch ein neuer Akt im großen Schauspiel preußischer Bürokratie.

Der Auftakt war vielversprechend. In Rekordzeit wurde der Anspruch anerkannt und Abhilfe geschaffen. Irritationen traten laut Maier kurz vor der Einführung des Säbels auf. Eine Allerhöchste Kabinettsorder (A.K.O.) vom 6. März 1873 befahl den Ulanen das Ablegen der Säbel des Musters von 1852. Das Anlegen der neuen Säbel wurde jedoch erst mit der A.K.O. vom 22. Juni desselben Jahres befohlen. Sollten diese A.K.O.s wörtlich ausgeführt worden sein, so hätten die Ulanen drei Monate ohne Symbol von Status, Stand und Ehre zubringen müssen. Für die damalige Zeit war das ein unglaublicher Affront und möglicherweise die Danksagung des Kriegsministeriums für die Brüskierung durch eine als dreist empfundene Forderung. In Behördensprache übersetzt hieß diese doch nichts anderes, als daß die ministerialen Beamten ihre Arbeit nicht sachgemäß ausgeführt hatten. ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 620. 

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