Papierpatrone
RWM 07: Carcanos Modell 1867 – beim Sturm auf Rom dabei
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Italien vollendete zwischen 1861 und 1870 seine staatliche Einheit. Die königliche Armee mußte auf ein einheitliches Gewehr umrüsten. Aus Kostengründen wählte man eine Übergangslösung mit Papierpatrone. Das Konzept stammt von Salvatore Carcano. Er entwickelte das Modell 1867.Von Adriano Simoni Wir schreiben das Jahr 1861. Die Einheit Italiens ist bis auf den Kirchenstaat vollendet. Am 4. Mai wird das Regio Esercito Italiano, das königlich italienische Heer, gegründet. In diesem gehen mehrere Streitkräfte mit völlig unterschiedlicher Ausrüstung und Bewaffnung auf: die Streitmacht Sardiniens, jene des Großherzogtums Toskana und jene des Königreichs beider Sizilien. Im 19. Jahrhundert war der „re di tutte le battaglie“, der König aller Schlachten neben den Vorderladerkanonen das Infanteriegewehr. Jeder der bisherigen Teilstaaten hatte ... Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 472.
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Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon
Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.
RWM 06: Gewehr 71 – sperrig, preiswert, interessant
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Das Gewehr 71 war das erste Militärgewehr für Metallpatrone, das im Deutschen Reich nach 1871 eingeführt wurde. Die Waffe paßt nicht in jeden Waffenschrank, ist aber ein interessantes und zudem noch relativ preiswertes Stück Geschichte.Von Dr. Elmar Heinz Wer vor 2003 eine Waffensammlung aufbauen wollte mußte – zumindest nach einfacher Durchsicht des damaligen Gesetzestextes – vor Erteilung einer entsprechenden Besitzkarte einen Anfangsbestand nachweisen. Das erschien etwas widersinnig, denn so hätten Sportschützen Waffen erwerben sollen, die erst in zweiter Linie zum Schießen gedacht waren. Für Sportschützen sah die damalige „gelbe„ WBK nur den Erwerb von Einzelladelangwaffen vor. Wer also auf diesem Weg den Grundstock für eine Ordonnanzwaffensammlung legen wollte, mußte sich fast zwangsläufig mit den frühen einschüssigen Militärgewehren auseinandersetzen. Neben Beaumont-, Comblain- oder Gras-Gewehren waren hier vor allem die deutschen Modelle 69 (Werder) und 71 (Mauser) zu erwerben. Während das bayerische Werder-Gewehr nördlich des Mains relativ selten war und ist, ist das Gewehr 71 nach wie vor recht häufig.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 06 ab Seite 424
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Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon
Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.
RWM 02: Edward Lindner baut Vorderlader zu Hinterladern um
Von Amoskeag nach Amberg – Edward Lindner. Der Deutsch-Amerikaner Edward Lindner baute einen Verschluß, mit dem Vorderlader leicht zu Hinterladern umgebaut werden konnten. Die Brauchbarkeit des Umbaus wurde aber von den US-Abnahmebehörden bezweifelt. Lindner reiste bis nach Hannover, Österreich und schließlich Bayern. Auch hier hinterließ er Spuren.
Von Andreas Schwalm und Klaus Hofmann
Hamburger Einreisedokumente weisen nach, daß Lindner 1819 in Löwenberg (Brandenburg) geboren worden war und nach seiner Auswanderung in den 1850er Jahren in die Vereinigten Staaten von Amerika als Maschinist in New York gearbeitet hatte. Er war Inhaber zahlreicher Patente über Waffen-, Munitions- und Geschützkonstruktionen, die sich im wesentlichen mit dem Hinterladeprinzip beschäftigten. Hier soll uns besonders sein US-Patent Nr. 23378 vom 29. März 1859 beschäftigen.
Lindner verbessert den Hall-Verschluß. Schon 1856 entwickelte Lindner, seiner Zeit weit voraus, ein automatisch-mechanisches Verschlußöffnungssystem für die bei der US-Armee gebräuchlichen Hall-Hinterladegewehre und -karabiner,
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 108 bis 115.
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RWM 02: Der Wert einer Nadel - Neue Waffentechnik zwingt zu neuer Taktik
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts hatte natürlich auch Auswirkungen auf das Militär. Geschütze mit Hinterladung und gezogenem Lauf, erste Panzerschiffe, Eisenbahn und Telegraph veränderten nach und nach die Kriegführung. Aber auch ein so simples Gerät wie das Gewehr des Infanteristen sollte entscheidende Auswirkungen auf taktische Konzepte und ihre praktische Umsetzung erhalten.
Von Gerhard Ortmeier M.A.
Die Infanterie hatte sich spätestens zum Beginn des 19. Jahrhunderts als entscheidende Waffengattung aller Landstreitkräfte durchgesetzt. Ihre Elemente waren Feuer und Bewegung, die „Hauptwerkzeuge„ Gewehr und Bajonett. Deren Bedeutung erfuhr durch neue Gewehrtypen eine neue Wertung. Seit Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich bis in das 19. Jahrhundert hinein in der Entwicklung des Infanteriegewehrs nichts Entscheidendes getan.
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