1790-1815
RWM 11: Liberales Waffenrecht anno 1790
„Wie liberal ein Staat ist, erkennt man an seinem Waffengesetz“. Wendet man diesen Maßstab auf das ausgehende 18. Jahrhundert an, kommt man zu überraschenden Ergebnissen.
Von Dr. Elmar Heinz
Es scheint heute fast so, als habe der Staat Angst vor seinen Bürgern. So wenige Waffen wie möglich im Volk wollen Volksvertreter sehen, manche träumen gar vom waffenlosen Souverän, einem entwaffneten, zum Steuerzahler degradierten Bürger. Gleichzeitig wird bei allen passenden und unpassenden Gelegenheiten die „wehrhafte Demokratie“ beschworen. Der Widerspruch zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten wird noch krasser, wenn man betrachtet, wie zwei Staatsideen um 1790 aufeinanderprallten.
Bürger müssen Waffen haben. Das ist keine hohle Parole des 21. Jahrhunderts, sondern eine staatliche Forderung des 18. Jahrhunderts. Musterbeispiel ist das Kurfürstentum Mainz. Dank umfangreicher Aktenstudien können wir hier für die 1780er und 1790er Jahre ein klares Bild zum Verhältnis zwischen Staat und bewaffnetem Bürger entwerfen. ...
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RWM 10: Das Eiserne Kreuz wird Nationalsymbol
Das Eiserne Kreuz wandelte sich von seiner Stiftung 1813 bis zum Ende der Hohenzollernmonarchie im Jahre 1918 von einem rein preußischen Ehrenzeichen zu einem gesamtdeutschen, zu einem Nationalsymbol.
Von Dr. Frank Wernitz
Vor 200 Jahren rief der preußische König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) das Eiserne Kreuz ins Leben – die bis heute bekannteste deutsche militärische Tapferkeitsauszeichnung.
Die Stiftung am 10. März 1813.
Der vollständige militärische Zusammenbruch der preußischen Monarchie im Oktober 1806 leitete im Königreich eine Phase ein, die als „Krieg im Frieden“ bezeichnet werden kann. Durch die französische Besatzungspolitik begann bei den eher unpolitischen, lediglich zu Pflicht und Gehorsam erzogenen mittleren und niederen Bevölkerungsschichten ein Stimmungswandel. Die Begriffe „Freiheit, Ehre, Vaterland“ führten nach und nach zu einer kollektiven Identitätsbildung. Dem Bekenntnis zur Nation und zum Nationalstaat kam allmählich der Vorrang zu; aus einer Denkkategorie wurde ein Handlungsziel.
RWM 10: Leipzig 1813 - Sachsen saß zwischen allen Stühlen
Die Hundertjahrfeiern der Völkerschlacht hatten gerade in Sachsen eine besondere Dimension; wie ambivalent das Jahr 1813 ausgerechnet in diesem Gliedstaat des Reiches zu betrachten war, erfahren Sie auf den folgende Seiten.
Von Michael Fröhlich M.A.
Als vom 16. bis 19. Oktober 1813 die Völkerschlacht tobte, befand sich der Regent, auf dessen Territorium die Schlacht stattfand, inmitten der Ereignisse in Leipzig. Nach der Entscheidung war Friedrich August I., König von Sachsen, Gefangener der antinapoleonischen Koalition. Der Sachsenkönig hatte dem Bündnis mit Napoleon bis zuletzt die Treue gehalten, mit dem Resultat, daß ein großer Teil des sächsischen Territoriums am Verhandlungstisch des Wiener Kongresses verloren ging. Sachsen hatte damit sämtliche Möglichkeiten auf eine Großmachtstellung in Mitteleuropa verspielt und versank endgültig in der Bedeutungslosigkeit deutscher Klein- und Mittelstaaten zwischen Preußen und Österreich.
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Neu im RWM-Kiosk: Das Eiserne Kreuz
RWM 09: 1812 – Briefverkehr zwischen den Fronten
Die Korrespondenz zwischen General Yorck und dem Marquis Paulucci bereitete Ende 1812 der Konvention von Tauroggen den Weg. Preußen wechselte damit die Seiten und befreite sich von Frankreichs Vorherrschaft.
Von Michael Fröhlich
Die Konvention von Tauroggen wurde am 30. Dezember 1812 zwischen dem preußischen Vertreter General Yorck und seinem russischen Pendant General Diebitsch geschlossen. Im Urteil vieler Historiker und Zeitgenossen stellt sie den Beginn der Befreiungskriege gegen Napoleon dar. Viel ist über die Konvention geschrieben worden, insbesondere über den eigentlichen Abschluß und über ihre Folgen. Doch betrachtet man das Zustandekommen der Konvention näher, so geht jener kühnen Aktion des Generals Yorck ein diplomatisches Meisterstück voran, das schließlich in der Konvention von Tauroggen gipfelte.
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RWM 08: Zerrüttung nach Valmy – die Koalitionskriege
Der revolutionäre „Sieg“ von Valmy berauschte die Revolutionäre. Er brachte kein schnelles Kriegsende. Im beständigen Angriff erschöpfte sich Frankreich und riß die alte Ordnung des Reiches mit sich.
Von Dr. Elmar Heinz
Nichts hatte sich durch diesen mißglückten Marsch auf Paris zum Besseren gewendet. In Paris eskalierte die Lage gerade durch diese Einmischung fremder Mächte. Ludwig XVI. entglitt das letze Quentchen Autorität. Kurz nachdem er das Vaterland für in Gefahr erklärt hatte, wurde er verhaftet. Am 21. Januar 1793 rollte schließlich sein Kopf in den Sand der Place de la Révolution.
Die Emigranten hatten ihre Rolle bereits 1972/93 ausgespielt. Nach dem Versiegen der Finanzen sammelten sie sich an nachgeordneten Orten. Die so stolzen Emigrantenarmeen Condé und Rohan waren bedeutungslos. Am Ende machten im Reich marodierende Freikorps wie das des Monsieur Moyeux in Miltenberg von sich reden, gegen die die Reichsstände mit regulären Truppen vorgehen mußten. Im Vokabular, das 150 Jahre später gebräuchlich war, hätte man wohl vom Bandenkampf deutscher Polizeitruppen gegen marodierende exilfranzösische Truppen im Hinterland gesprochen.
Preußen zieht sich unfein aus der Affaire. Berlins Hoffnung auf Prestige- und Landgewinn hatte sich 1792 zerschlagen. König Friedrich Wilhelm II. beschränkte sich 1792/93 darauf, die ...
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RWM 08: Emigranten machen Druck – auf in den Krieg!
Frankreich war nach 1789 ein gespaltenes Land: Königstreue und Republikaner rangen um die Macht. Der Konflikt erhielt internationale Bedeutung. Eine Koalition versuchte, die Rechte des Königs durchzusetzen – der preußische Marsch auf Paris endete in Valmy.
Von Dr. Elmar Heinz
Veränderungen in Staatswesen sind besonders dann möglich, wenn sich diese in fortgesetzten Krisen befinden. Die heute aktuelle Erkenntnis ist alt. Sie trifft auch auf Frankreich zu, das ab 1789 schrittweise und unaufhaltsam von einer finanziellen in eine politische Krise rutschte und dann eine Revolution durchmachte, die das Land über ein Jahrzehnt fortgesetzten Veränderungen aussetzte. Über die absolute und konstitutionelle Monarchie kam es in den zweifelhaften Genuß des „terreur“, des Tugendterrors Weniger, der Herrschaft des Direktoriums, eines erneuten Staatsstreichs und eines Volkstribuns, der sich schließlich anschickte, das Land mit einer neuen Monarchie zu beglücken.
Besonders die Jahre zwischen 1789 und 1792 sind hier von Interesse: der absolute Monarch gab unter dem Druck der Massen Teile seiner Machtbefugnisse ab. Statt zu versöhnen spaltete er das Land damit, rettete nichts und stieg am Ende doch auf das Schafott. Drei Gruppen lassen sich im Kampf um die Macht unterscheiden:
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 558.
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RWM 08: Bedingt abwehrbereit - die Wehrverfassung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation
Daß es neben den „langen Kerls“ Friedrichs II. von Preußen im deutschprachigen Raum noch andere Armeen gegeben hat, gerät angesichts der preußenzentrierten Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts oft in Vergessenheit. Wir zeigen, wer wann aus welchem Grund zu den Waffen greifen durfte
oder mußte.
Von Dr. Elmar Heinz
Das Urteil war vernichtend: „Die bey einem Reichs-Krieg und einer Reichs-Armee sich äußernden Gebrechen seynd so groß, auch vil und mancherley, daß man, so lange das Teutsche Reich in seiner jetzigen Verfassung bleibt, demselben auf ewig verbieten sollte, keinen (sic!) Reichskrieg zu führen, so lange es nur immer möglich ist“. Das Urteil stammt aus „Mosers Neues Teutsches Staatsrecht“ (Band 4/2, S. 810) aus dem Jahr 1773.
Diese knorrigen Worte umreißen, in welcher Lage sich das Heilige Römische Reich deutscher Nation befand, als die französische Revolution 1789 ausbrach: Es war „bedingt abwehrbereit“, sprich wehrlos. Dabei sind zwei Dinge von Interesse: Wie die Kriegsverfassung des Reiches und seiner Stände wirklich aussah, zudem aber auch, wie sich das Heerwesen Frankreichs durch die Revolution in den Monaten seit Juli 1789 dramatisch verändert hatte.
Modern: Parlamentsarmee. Daß das 18. Jahrhundert eine Zeit voraufgeklärter Dunkelheit war, stimmt so nicht. Mit dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation bestand bereits eine Rechtsordnung mit Gewaltenteilung. Der Reichstag in Regensburg ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 516.
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RWM 08: Eine gebrochene Welt
Das Jahr 1789 wird als Wendepunkt wahrgenommen – es war der Endpunkt einer Entwicklung, die sich in Frankreich über mehrere Jahrzehnte hingezogen hatte. Dabei ging es in erster Linie um Geopolitik. Ideen und Ideologien folgten den politischen Machthverältnissen und bewirkten schließlich, daß ein schwacher französischer König mehr gab, als von ihm verlangt wurde.
Von Dr. Josef Johannes Schmid
Es war eine verrückte Zeit – in jeglicher Hinsicht. Dieser einfachen und vielleicht ein bißchen banalen Beobachtung kann sich kein unvoreingenommener Betrachter des Vierteljahrhunderts von 1770 bis 1795 erwehren. Die größte, reichste und bestverfaßte europäische Monarchie, die sich auf eine Tradition von über 1200 Jahren berufen konnte, verfiel innerhalb von nur drei Jahren. Kurz zuvor hatte sie sich noch für die Rechte jener revolutionären Kreise in Übersee eingesetzt, deren internationale Kontakte bald ihren eigenen Fall beschleunigen sollten. Dann traten Ideen und Grundsätze, welche schon einige Zeit in Zirkeln, Logen und Salons en vogue gewesen, jedoch im völligen Gegensatz zur monarchischen Konstitution gestanden waren, ihren Siegeszug an.
Unterstützt und befördert wurden sie durch einen in größenwahnsinnig-ideologischer Weise dem alten Europa erklärten Krieg, mit dem das revolutionäre Frankreich ab 1792 den Kontinent überzog und der – in wechselnden Konstellationen und in politisch unterschiedlicher Gestalt, lediglich durch die kurze Pause des Friedens von Amiens (1802-1803) unterbrochen – bis 1815 andauern sollte.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 510.
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