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RWM 08 534Waffen sind Gegenstände, die auch zur Repräsentation verwendet werden. Diese Prunkflinte aus den 1730er Jahren war ein solches repräsentatives Geschenk. Sie zeigt, wie verwickelt damals die Machtinteressen der europäischen Herrscher waren.

von Dr. Elmar Heinz

Auf den ersten Blick handelt es sich um eine verzierte Steinschloßflinte – mehr nicht. Diese fast schon überreichen Verzierungen umschließen aber zwei Inschriften, die uns Ort, Datum und politische Umstände ihrer Entstehung verraten.

Die sehr gut erhaltene und auf 1733 datierte Waffe ist mit 90 cm ausgesprochen kurz. Die Mündung ist entenschnabelförmig ausgeführt. Auf dem Schloßblech ist in einer Schleife der Name Lazaro Lazarino eingraviert. Der Støckl nennt zwei Büchsenmacher dieses Namens. Der 1783 erwähnte Vater soll denmach angeblich aus Brescia in Italien stammen, der Sohn wird mit „1800-1850“ angegeben. Beide sind in Braga (Portugal) verortet.

Der Nußbaumschaft weist eine Backe auf und ist mit geschnitztem Blumen- und Rocaillendekor versehen. Der vordere Schaftabschluß besteht aus Horn. Der Schaft ist vollflächig mit feinen Silberdrahteinlagen mit Rocaillenwerk und Blattwerksranken versehen. Schloßplatte, Eisenbeschläge und die hintere Laufhälfte weisen feuervergoldeten fl oralen Eisenschnitt auf. Die kannelierte hintere Laufhälfte mit Rückenschiene trägt eine Gravur in polnischer Sprache: „Janie Czapski Spodlona Oyczyznd Wielki Senatorze Teraz Polska Przyzna Miasto Elblaeg Ty Jeden Moglbys Leszczynskiego Ratowac` Y Stawec dawnae Dla Polski Zachowac`“.

Der konische, vordere Teil des Laufes trägt eine etwas holprig formulierte lateinische Inschrift, deren Einzelteile mit etwas Arbeit sinnvoll zusammenzufügen sind. Sie lautet: ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 534. 

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