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Das Gewehr 71 war das erste Militärgewehr für Metallpatrone, das im Deutschen Reich nach 1871 eingeführt wurde. Die Waffe paßt nicht in jeden Waffenschrank, ist aber ein interessantes und zudem noch relativ preiswertes Stück Geschichte.

Von Dr. Elmar Heinz

Wer vor 2003 eine Waffensammlung aufbauen wollte mußte – zumindest nach einfacher Durchsicht des damaligen Gesetzestextes – vor Erteilung einer entsprechenden Besitzkarte einen Anfangsbestand nachweisen. Das erschien etwas widersinnig, denn so hätten Sportschützen Waffen erwerben sollen, die erst in zweiter Linie zum Schießen gedacht waren.

Für Sportschützen sah die damalige „gelbe„ WBK nur den Erwerb von Einzelladelangwaffen vor. Wer also auf diesem Weg den Grundstock für eine Ordonnanzwaffensammlung legen wollte, mußte sich fast zwangsläufig mit den frühen einschüssigen Militärgewehren auseinandersetzen. Neben Beaumont-, Comblain- oder Gras-Gewehren waren hier vor allem die deutschen Modelle 69 (Werder) und 71 (Mauser) zu erwerben. Während das bayerische Werder-Gewehr nördlich des Mains relativ selten war und ist, ist das Gewehr 71 nach wie vor recht häufig.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 06 ab Seite 424

Die RWM-Depesche 06 können Sie im RWM-Kiosk bestellen.


China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.