Die beiden klassischen Kurzwaffen Walther P. 38 und FN High Power (s. RWM 05, S. 304ff.) sind als „Airsoft“-Nachbauten auf den Markt gekommen. Der Arnsberger Hersteller Umraex bietet diese Ausführungen an. 

Solche „Spielzeuge“ können für den Schützen nützlich sein. Handhabung und Funktion entsprechen den Vorbildern. Auf Entfernungen unter 3 m entspricht der Haltepunkt der Visierung. Damit sind Trockentraining oder Übungen zur Verbesserung des Muskelgedächtnisses möglich.

Sammlern können solche Waffen dann als Ersatz dienen, wenn keine Erwerbsgenehmigung für die „scharfen“ Vorbilder vorliegt. Sie wecken beim Laien, der sich sonst mit moderner „taktischer Tupperware“ beschäftigt, zudem das Interesse für historische Waffen und können als Einstieg in das Sammeln dienen.

Die FN-Pistole wird mit Schiebevisierung gefertigt, wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg an das belgische Heer ausgegeben worden war. Die originale Funktion ist genau nachgeahmt, der „Lauf“ kippt sogar wie zum Entriegeln ab. Die Beschriftung der P. 38 entspricht genau dem historischen Vorbild. Selbst die 31 Rillen der Griffschalen passen zur Vorlage aus dem Jahr 1943. Die Waffe wird wie das Vorbild zerlegt, auch hier sorgt ein Schwenkriegel für die Verriegelung. Sicherung und Abzugscharakter sind mit der Vorlage funktionsgleich.

Beide Modelle sind ähnlich schwer wie die Vorbilder, bei der FN gilt das auch für den Abzugswiderstand. Diese Druckluftwaffen im Kaliber 6 mm BB werden mit Gas betrieben. Das sorgt dafür, daß sich die Schlitten wie bei den Vorlagen bewegen. Bei der FN langt der Gasvorrat für rund 20 Schuß, bei der P. 38 für ungefähr 13 Schuß, was dem Kugelvorrat im Magazin entspricht. Eine Gasflasche langt für rund 30 Magazine.

Wir haben die v0 der beiden Waffen mit BMC-18 gemessen. Sie liegen konstant bei 84 m/s. Bei 100 Walther-Geschossen lag die Durchschnittsmasse bei 0,25 g, woraus sich eine E0 von 0,9 J ergibt. Das entspricht der Kraft einer Tafel Schokolade, die aus 90 cm Höhe zu Boden fällt.

Die beiden Stücke sind frei ab 18 Jahren im Fachhandel zu erwerben. Die P. 38 kostet 255,00 €, die High Power 179,90 €.

Diese Meldung finden Sie auch im Kaleidoskop von RWM-Depesche 08 auf Seite 574.