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Was mit dem Säbel M 1852 begann, wurde mit dem Kavalleriedegen von 1889 konsequent fortgesetzt. Die Bewaffnung der preußischen Kavallerie, seit langem eine bunte Mischung verschiedener Modelle, sollte endlich vereinheitlicht werden.

Von Christian Wagner M.A.

Für den Verlauf der preußischen Blankwaffenentwicklung des 19. Jahrhunderts sind zwei Tendenzen feststellbar. Von den stark gebogenen Säbelklingen der Anfänge wurde mit der Zeit Abstand genommen und schrittweise die Pfeilhöhe verringert. Militärkreise diskutierten über die Vor- und Nachteile gebogener Klingen genauso intensiv wie über das Problem mangelnden Handschutzes. Nach zähem Ringen setzten sich Modelle mit nahezu gerader Klinge und einem Dreiviertelkorb als Handschutz durch. Schließlich erfolgte die fast ausschließliche Vereinheitlichung auf ein Waffenmodell.

 

Neuer Degen ab 1890 eingeführt. Im Jahr 1890 erhielten die Dragoner-, Husaren- und Ulanenregimenter sowie die berittenen Teile der Artillerie und des Train, kurz die gesamte Kavallerie mit Ausnahme der Kürassiere und der Gardekavallerie, einen neuen Degen. Laut Ministerialerlaß vom 23. November 1889 sollte der offizielle Name Kavalleriedegen 1889 lauten, denn das „M„ der Modellbezeichnung entfiel mit Inkrafttreten des Erlasses. Aus Gründen der Vereinheitlichung wird heute jedoch meistens wieder die komplette Bezeichnung verwendet. Die Offiziere der genannten Truppengattungen trugen, da kein eigenes Offiziersmodell geplant war, zur sichtbaren Abgrenzung von den Mannschaften allerdings weiterhin die älteren Kavalleriesäbel vom Typ M 1852 und je nach Fortschritt der Umrüstung, M 1852/79. ...

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 06 ab Seite 394

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.